Belastungsprobe

Depressionen in der Beziehung – was tun?

Leben
29.11.2013 12:00
Wenn ein Partner Depressionen entwickelt, kann das sehr schnell zu einer harten Belastungsprobe für die Beziehung werden. Denn diese Krankheit beeinflusst das gemeinsame Leben enorm. Was man tun kann, aber auch, was man nicht tun sollte, erfahren Sie hier.

Die Depressionen eines Partners entwickeln sich oft langsam und nicht selten anfangs unbemerkt: Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Lustlosigkeit werden zu Beginn vielleicht noch als Stresssymptome interpretiert und mit der Arbeit in Verbindung gebracht. Werden die schwarzen Phasen mit starken emotionalen Eindrücken aber immer länger, sollten die Alarmglocken läuten. Die Gefahr für die Partnerschaft, wenn die Depression nicht als solche erkannt wird, besteht darin, dass diese fälschlicherweise als Beziehungsproblem interpretiert wird und das die Gesamtsituation zuspitzt. Von den psychischen und nicht selten in weiterer Folge auch physischen Auswirkungen für den betroffenen Partner ganz abgesehen.

Empathie
Der gesunde Partner hat nun die schwierige Aufgabe, zwar Mitgefühl zu zeigen, aber nicht selbst mitzuleiden und sich von den krankheitsbedingten Symptomen des Partners nicht anstecken zu lassen. Es ist niemandem damit geholfen, wenn beide Partner traurig oder vielleicht gar aggressiv sind. Der gesunde Partner muss sich klar machen, dass es in Ordnung ist, wenn es ihm selbst gut geht, und dass er dem kranken Partner damit mehr hilft, als wenn er wirklich mitleidet und eine Negativspirale beginnt, bei der man sich gegenseitig hinabzieht.

Keine Ratschläge geben
Oft wird in einer Beziehung versucht, eine Depression selbst in den Griff zu bekommen. Im Internet werden viele "gute Ratschläge" gegeben, wie das funktionieren könnte. Wirklich hilfreich ist jedoch nur die therapeutische Behandlung der Depression, möglicherweise in Verbindung mit Medikamenten. Wenn Ihr Partner depressiv ist, ist Ihr wichtiger Beitrag daher, ihn zu einer therapeutischen Lösung zu motivieren und dafür zu sorgen, dass diese über einen langen Zeitraum durchgehalten wird. Aber keinesfalls versuchen, selbst mit diversen Heilmittelchen oder Gesprächstherapien im eigenen Wohnzimmer herumzudoktern, das verschleppt das Problem nur.

Es fällt oft schwer, das zu akzeptieren, besonders, wenn man vor der Erkrankung eine gute Beziehung hatte, in der man einander immer helfen konnte. Aber eine Depression sorgt leider dafür, dass man auf der Gefühlsebene zum Partner nicht mehr durchdringen kann – hierfür ist meist einiges an Arbeit eines professionellen Therapeuten erforderlich. Denn bei einem Fremden können viele Dinge anders aufgearbeitet werden als im Gespräch mit dem Partner.

Unterstützung
Helfen Sie Ihrem Partner durch Entlastung: Arzttermine organisieren, Medikamente kaufen, Tätigkeiten im Haushalt abnehmen, gemeinsame Aktivitäten im Freien organisieren. Denn gerade kleinere Aktivitäten selbst in die Wege zu leiten, ist bei einer Depression für die Betroffenen oft eine sehr große Überwindung und kostet viel Kraft.

Auch können und sollten Sie sich selbst psychologische Unterstützung organisieren, damit für Sie der Druck der Gesamtsituation nicht zu groß wird: Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige. Auch können Sie selbst therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

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(Bild: kmm)



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