Wegen Personalmangels

Tiroler fischen auf Philippinen nach Pflegekräften

Der Pflegekräfte-Mangel ist nicht nur in Tirol groß.(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Auf der Suche nach Pflegekräften schaut man in Tirol schon länger auf die Philippinen. Auf Einladung von Honorarkonsul Christian Traweger war nun eine Personalvermittlungs-Delegation zu Besuch im Heim St. Raphael im Innsbrucker Stadtteil Saggen.

„Bereits seit mehr als 30 Jahren gibt es eine gute Zusammenarbeit im Pflegebereich mit den Philippinen. Damals kamen 100 Filipinas nach Tirol, um in Pflegeheimen, Krankenhäuser, etc. – zu arbeiten“, erklärt Traweger. Zu diesem Zeitpunkt schaffte die Politik jene Rahmenbedingungen, die notwendig waren, die Pflegekräfte rasch legal nach Österreich zu bringen und abgesicherte Arbeitsverträge zu gewährleisten. „Die gut ausgebildeten Pflegekräfte aus den Philippinen konnten rasch in Tirol Fuß fassen, deutsch lernen und sich gut in die Gesellschaft integrieren. In den letzten Jahren gingen die Arbeitskräfte im Pflegebereich in Pension, was den allgemeinen Pflegenotstand noch zusätzlich verschärfte“, so Traweger.

Treffen in Innsbruck zum Thema Pflege: Eugen Sprenger, Botschaftsattachè Delmer Cruz, Rowena Paragas, Pflegeleiterin Claudia Wappler und Konsul Christian Traweger (von links). (Bild: PHK Innsbruck)

Deutsch-Kenntnisse und gute Ausbildung
Jene Pflegefachkräfte, die derzeit nach Österreich kommen würden, verfügen laut Auskunft der Präsidentin Rowena Paragas über die notwendigen Ausbildungen, Grundkenntnisse in Deutsch sowie zum Teil sogar über einen Bachelor in Health Care. Derzeit arbeiten im Heim St. Raphael zwei Filipinos und eine weitere Pflegerin sollte im August nach Tirol kommen. Aufgrund der hohen Zufriedenheit seitens der Heimverantwortlichen wird man nun mit den Personalvermittlern aus den Philippinen versuchen, noch mehr philippinische Pflegekräfte nach Tirol zu bringen. Honorarkonsul Traweger richtete einmal mehr den Appell an die Politik, die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die philippinischen Pflegekräfte etwas zu vereinfachen

Vereins-Obmann Eugen Sprenger und Pflegeleiterin Claudia Wappler erörterten im Rahmen einer Führung ausführlich die Heimabläufe und die einzelnen Abteilungen im Heim, wie auch den dringenden Bedarf an Pflegekräften.