Seit Monaten sitzt die mutmaßliche Welpenhändlerin Brigitta M. in ungarischer Untersuchungshaft. Sie soll Hunderte Tiere unter entsetzlichen Bedingungen gehalten und dafür bereits eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 70.000 Euro erhalten haben. Der Gerichtstermin für das zusätzliche Strafrechtsverfahren dürfte bald stattfinden.
Es ist ein Fall, der vergangenes Jahr selbst erfahrene Tierschützer schockiert hat: Nur 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt spielte sich in Ungarn auf dem Hof einer Österreicherin ein unvorstellbares Tier-Drama ab.
Unfassbares Tier-Drama
Frau M. hatte nach Informationen der „Krone“ bereits in der Heimat etliche Anzeigen wegen Tierquälerei und illegalem Handel sowie ein bestehendes Hundehalteverbot. Sie entzog sich den österreichischen Behörden und machte – vorerst unbehelligt – in Ungarn weiter.
Im November dann der Knalleffekt im ungarischen Csönge: Ein Großaufgebot an Polizei, ungarischen Medienvertretern und Tierrettern stand unangekündigt vor dem Messie-Hof der Österreicherin, die dort im großen Stil eine „Hunde-Vermehrungs-Station“ betrieb. Denn das Wort „Zucht“ ist hier wohl nicht angebracht.
Der Vorwurf lautet auf mehrfache Tierquälerei
Neben Hunderten völlig verwahrlosten Tieren wurden auch verwesende Kadaver, Fellreste und Skelette gefunden – ein erschütterndes Bild von Leid und Schrecken für viele, viele Vierbeiner. Mittlerweile sind die Hunde gut auf Pflegestellen und bei Tierschutzorganisationen untergebracht.
Doch leider konnten nicht alle ihre Vergangenheit ablegen und zeigen immer noch extrem ängstliches Verhalten oder haben gesundheitliche Probleme. Tierecke-Chefin Maggie Entenfellner machte sich vor Ort ein Bild davon: „Dank unserer Leser konnten wir mit 10.000 Euro unterstützen, doch es fehlt immer noch an allen Ecken. Es ist unfassbar, was diese Tiere erdulden mussten“.
Laut ungarischen Medienberichten fordert die Staatsanwaltschaft nun in weiterer Folge eine längere Freiheitsstrafe für Brigitta M. sowie ein dauerhaftes Tierhalteverbot im Nachbarland.
Bereits vor Prozessbeginn spricht man in Ungarn über ein wichtiges Signal im Kampf gegen illegalen Tierhandel und sogenannte „Vermehrerhöfe“. Ob Brigitta M. nach Verbüßung ihrer Strafe in Ungarn nach Österreich ausgeliefert wird – auch hier sind Verfahren offen, es gilt die Unschuldsvermutung – ist noch unklar.
Nach wie vor werden Spenden benötigt, um die Tiere bestmöglich zu versorgen. Unter Kennwort „Ungarn“ können Sie an die Tierecke spenden, das Geld wird unter den Hilfsorganisationen aufgeteilt.
IBAN: AT93 6000 0000 9211 1811
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