Trauer um Künstler

Grazer Maler Hubert Schmalix 72-jährig verstorben

Steiermark
24.03.2025 17:37

Der in Graz geborene Künstler Hubert Schmalix ist am Sonntag (Lokalzeit) im 73. Lebensjahr in Los Angeles, USA, verstorben. Er zählt zu den bedeutendsten Gegenwarts-Künstlern Österreichs. Sein letztes Werk hat er für den kürzlich eröffneten Musik-Pavillon der Steiermark Schau 2025 geschaffen.

Als Vertreter der „Neuen Malerei“ wurde der 1952 in Graz geborene Hubert Schmalix in den 1980ern bekannt und international gefeiert. So wie seine Mitstreiter Alois Mosbacher, Erwin Bohatsch, Siegfried Anzinger und Herbert Brandl setzte auch er sich gegen den in den 1980ern vorherrschenden Konzeptualismus zur Wehr und forderte pure, subversive, „wilde“ Malerei. Kino, Mode und Pop-Kultur dienten den Aufbegehrenden als Inspirationsquelle. Damals waren Schmalix’ Großformate expressiv und zeigten den Menschen in oft dramatischen Posen. Seine Landschaften zeichneten sich durch eine heftige Farbigkeit aus. Die Teilnahme an der Biennale in Venedig (1980) oder an einer Ausstellung in der Londoner Tate Gallery (1983) zeugen von der damals schon großen Bedeutung des Künstlers.

Schon früh trieb es Schmalix ins Ausland. Auf den Philippinen heiratete er und veränderte seinen Stil. Seine Frau Fresnaida wurde zu einem wesentlichen Motiv, meistens zeigte er sie nackt vor monochromen Flächen in klarer Farbigkeit. Die Inspiration durch asiatische Farbholzschnitte lässt sich nicht leugnen. Seine Malerei wurde ruhiger, naiver. Und doch wohnte schon den Gemälden dieser frühen Phase eine Coolness und Abgeklärtheit inne, die sich Schmalix bis zuletzt erhalten hat.

„Finally Peace“ von Hubert Schmalix (2023)
„Finally Peace“ von Hubert Schmalix (2023)(Bild: Hubert Schmalix)

Ein Kind der Triester Straße in Los Angeles
Der Umzug nach Kalifornien 1987 macht den gebürtigen Grazer – ein Kind der Triesterstraße – endgültig zum Weltstar. Als neues Element kommt die mexikanische Volkskunst in Schmalix’ Formensprache. Seine Farben werden zurückhaltender, seine Formen flächiger, geometrischer. Neben weiblichen Akten und menschenleeren Landschaften widmet er sich vermehrt den Blumen mit strengen Konturlinien.

In den letzten Jahren mixt er Comic-Einflüsse mit Jugendstil, Art Deco, japanischen Holzschnitten, christlichen Motiven und allem dazwischen. Reale Umgebungen schafft er so nicht, sondern immer Malerei, die keinerlei Anspruch auf Abbildung der Wirklichkeit erhebt.

Ehrenzeichen-Träger und internationaler Erfolg
Seine Werke sind in internationalen Sammlungen vertreten, in der Steiermark in der Grazer Neuen Galerie und im Stift Admont. 1997 wurde er zum Professor an der Akademie der bildenden Künst in Wien ernannt, 2024 erhielt er das Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst 1. Klasse. Mit Hubert Schmalix verliert die Kunstwelt einen herausragenden Künstler, der sich selbst immer treu geblieben ist. Ein sehr schmerzlicher Verlust.

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