"Wir arbeiten gut"

“Village People” aus Grödig mischen die Liga auf

Sport
26.08.2013 12:52
Wenige Minuten nach dem 1:0 des SV Grödig am Sonntag gegen Rapid ertönte in der Gästekabine des Hanappi-Stadions ein Lied, das zur ständigen Begleitmusik dieser Bundesliga-Saison werden könnte. Zu den Klängen von "Y.M.C.A" der "Village People" zelebrierten die Salzburger ihren Triumph, der nicht nur ein Sieg des Aufsteigers über den Rekordmeister, sondern auch ein Sieg der Provinz über die Hauptstadt war.

Seit Sturm Graz die Grödiger vor vier Wochen als "Village People" ankündigte, wird der 1978er-Hit nach jedem Sieg in der Grödig-Kabine gespielt. Nimmt man die Leistung gegen Rapid als Maßstab, könnte der Song in dieser Saison beinahe in Dauerrotation laufen: Der Erfolg des mit frechen Pressing agierenden Außenseiters war alles andere als unverdient. Dem sportlichen Leiter Christian Haas war die Genugtuung deutlich anzumerken, schließlich hatten die Berichte über den provinziellen Hintergrund des "Dorfklubs" am Selbstwertgefühl genagt. "Am Anfang war das schon ärgerlich, weil wir gut arbeiten. Und wir können nichts dafür, dass Vereine wie der GAK oder der LASK nicht in der Bundesliga sind", so der 36-Jährige.

"Ziel ist, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben"
Ob der Erfolgslauf des Tabellenzweiten auf die Stärke von Grödig oder die Schwäche der Bundesliga zurückzuführen ist, wollte Haas nicht beurteilen. "Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte", vermutete der Salzburger nach dem Sieg gegen die Hütteldorfer, die über ein fünfmal höheres Budget als der Bundesliga-Newcomer verfügen. Auf den sportlichen Bereich hat der finanzielle Rückstand derzeit keine Auswirkungen. "Wir können jede Mannschaft schlagen. Nur zwei Klubs sind besser als wir: Salzburg und Austria", erklärte Haas. Trotz aller Euphorie blieb er aber auch bescheiden. "Unser Ziel ist nach wie vor, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Es kann am Ende Platz vier rausschauen, aber genauso Platz acht."

Hütter: "Unglaublich und außergewöhnlich"
Auch Trainer Adi Hütter war um eine realistische Sicht der Dinge bemüht. "Wir lassen schon die Kirche im Dorf. Wir wissen, in welchen Bereichen wir uns bewegen. Die Saison ist noch lange." Den Auswärtssieg beim ersten Antreten der Grödiger gegen Rapid bezeichnete der frühere Teamspieler als "unglaublich" und "außergewöhnlich". "Aber in einigen Situationen haben wir auch Glück gehabt", gab der 42-Jährige zu. Damit spielte Hütter unter anderem auf die Entstehung des Gold-Tores an, bei dem Max Karner die Hand zu Hilfe nahm. "Natürlich ist ein bisschen ein schlechtes Gewissen dabei, aber das Handspiel war keine Absicht, der Ball ist mir blöd raufgesprungen", betonte der Innenverteidiger, der nur wegen der Sperre von Dominique Taboga zum Einsatz gekommen war.

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