Totales Chaos

Beim Hamburger SV geht es drunter und drüber

Der HSV versinkt im Chaos. Sportlich ist der Großklub aus Hamburg nur noch ein Schatten seiner selbst, zuletzt gab es sogar gegen Hoffenheim eine 1:5-Abfuhr. Spätestens seit diesem Spiel liegen bei den Hanseaten die Nerven blank: Am Wochenende gab Trainer Thorsten Fink (links im Bild) ein Wut-Interview, danach stellte sich heraus, dass zwei Spieler Ausflüge nach Mallorca machten, und nun hat sich Aufsichtsrat Hans-Ulrich Klüver auch noch ein Handgemenge mit einem Parkplatzwächter geliefert.

Der HSV kann derzeit nur voller Wehmut auf die großen internationalen Erfolge früherer Tage zurückblicken. Sportlich läuft es schon seit Jahren nicht mehr nach Wunsch, und auch heuer gab es mit einem Unentschieden und dem Debakel gegen Hoffenheim wieder einen holprigen Start in die deutsche Bundesliga.

Nach dem 1:5 schäumte Fink, der sich von seinen Profis "im Stich gelassen fühlte", vor Wut und fauchte in die Mikros: "Das war Scheiße, es lag nicht an der taktischen Ausrichtung, der Gegner war technisch besser und schneller." Nach weiteren unbequemen Reporterfragen rastete Fink dann ganz aus und brüllte: "Ich bin nicht genervt, ich bin kampfeslustig."

Aogo und Rincon auf Mallorca
Am Montag stellte sich dann heraus, dass Dennis Aogo den freien Sonntag für einen Kurztrip nach Mallorca nutzte - angeblich, um seinen Berater zu besuchen. Fink sagte dazu: "Wir geben nicht frei, damit einer nach Mallorca fliegt, sondern damit jeder überlegt, wie er besser werden kann." Aogo wurde inzwischen für das kommende Spiel gegen Hertha suspendiert. Sportdirektor Oliver Kreuzer sagte dazu: "Malle passt einfach nicht in unserer Situation. Er hat es akzeptiert und sich entschuldigt."

Das Chaos wurde aber noch schlimmer, als am Dienstag bekannt wurde, dass auch Tomas Rincon nach Mallorca geflogen war. Rincon: "Ich war mit meiner Frau dort. Wir haben meine Schwester besucht."

Aufsichtsrat Klüver liefert sich Gerangel mit Ordner
Als ob das alles noch nicht genug wäre, kam es ebenfalls am Dienstag auch noch zu einem peinlichen Handgemenge zwischen Aufsichtsrat Hans-Ulrich Klüver und einem Ordner, der den Stadion-Parkplatz bewachte. Der Wächter erkannte Klüver nicht, als dieser einen gesperrten Bereich betreten wollte und hielt ihn auf. Klüver brüllte den Mann vor entsetzten Fans an, es kam zu einem Gerangel. Danach meinte Klüver: "Das war nur ein Missverständnis."

Man darf gespannt sein, wie sich der HSV nun wieder aus dem Sumpf zieht. Fest steht, dass Paul Scharner nicht daran beteiligt sein wird. Der Niederösterreicher hat bekanntlich schon vor dem Liga-Start durch Unmutsäußerungen für Wirbel gesorgt und wurde zur U23 abgeschoben (siehe Infobox).