Leser fragen

Woran erkennt man Endometriose?

Gesund
10.01.2025 06:00

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Silvia M. (37): „Wie erkenne ich eigentlich, ob ich Endometriose habe?“

Prof. Dr. Friedrich Gill, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe aus Wien: Bei der Endometriose kommt es zur Absiedelung der Gebärmutterschleimhaut im kleinen Becken, auf oder in den Eierstöcken, Darm, Blase und in seltenen Fällen bis in die Lunge. Physiologisch befindet sie sich normalerweise in der Gebärmutterhöhle und wird bei der Menstruation in etwa monatlich „abgeblutet“, um einem befruchteten Ei die Möglichkeit zu geben, sich in die neu aufgebaute Schleimhaut einzunisten. Befindet sich das Endometrium untypischerweise in der Gebärmuttermuskulatur, dann spricht man von einer Adenomyose.

Der Entstehungsmechanismus ist bis heute ungeklärt. Zur Diskussion steht unter anderem die Verschleppung bei der Menstruation über die Eileiter in den Bauchraum, bis zu genetischen Ursachen. Gesichert ist die mögliche Verschleppung der Schleimhaut während eines Kaiserschnittes bis in die Bauchdecke, eine sogenannte Narbenendometriose.

Das Erkennen ist nicht immer leicht, da viele Frauen unter Regelschmerzen leiden und dadurch die Symptomatik verschleiert wird! Die eindeutigen Hinweise sind Schmerzen schon einige Tage vor Menstruationsbeginn, zunehmende Beschwerden bei Regelbeginn und erst Nachlassen bei Ende der Blutung.

Im Gegensatz dazu beginnt die Adenomyose meist erst bei Blutungsbeginn. Begleitbeschwerden können auch Schmerzen beim Harnlassen in der Blasenregion oder beim Stuhlgang sein. Bei der gynäkologischen Untersuchung ist sehr oft ein starker Druckschmerz (auch bei Geschlechtsverkehr) im hinteren Scheidengewölbe vorhanden.

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Beim vaginalen Ultraschall sind teilweise Endometriosezysten auf den Eierstöcken zu finden. Es kommt aber auch vor, dass bei der gynäkologischen Abklärung nichts zu finden ist, was den Verdacht erhärtet. Dann bleibt nur mehr die Abklärung mittels Bauchspiegelung, da sehr oft eine „diskrete“ Endometriose am Bauchfell mehr Beschwerden bereitet, als eine ausgeprägte mit Zystenbildung! Die Adenomyose erkennt man teilweise im Ultraschall, gesicherte Hinweise bringt eine Magnetresonanztomografie (MRT).

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