Australiens größtes Casino, das "Crown" in Melbourne, wurde kürzlich Schauplatz eines spektakulären Betrugsfalls, der einem Hollywood-Film entsprungen sein könnte. Ein berüchtigter Pokerspieler aus Übersee hatte sich in einer Luxusvilla des Casinos eingemietet und wollte einige Tage lang um hohe Einsätze spielen, wobei der Mann einen Komplizen im Schlepptau hatte, der sich in das Überwachungssystem des Casinos hackte.
25,6 Millionen Euro erbeutete der Spieler in einem privaten Pokerturnier mit besonders hohen Einsätzen, das in einem Séparée des Casinos stattfand. Dass er über Funk mit seinem Komplizen verbunden war und dieser ihm dank der Aufnahmen der Überwachungskameras die ganze Zeit über mitteilte, was für ein Blatt seine Gegenspieler hatten, entdeckte das Casino erst, nachdem die Pokerpartie zu Ende war.
Das Casino warf den Mann nach Auffliegen des Betrugs sofort aus seiner sündhaft teuren Villa. Jetzt hat er Hausverbot im "Crown", und die Polizei ermittelt in dem Betrugsfall, der schon jetzt als der größte in der 19-jährigen Geschichte des Casinos gilt. Der Betrüger, der in Casinokreisen für seine riskante Spielweise mit stets hohen Verlusten oder Gewinnen bekannt ist, soll mittlerweile aber - wohl samt Geld - in sein Heimatland zurückgekehrt sein.
Das Überwachungssystem des Casinos gilt als besonders hochwertig. Während die normalen Casinoräumlichkeiten bereits durch zahlreiche Kameras überwacht werden, kommen in den abgeschotteten Séparées, in denen um besonders hohe Einsätze gespielt wird, offenbar besonders moderne Zoom-Kameras zum Einsatz, um jedes Detail einer Pokerpartie erfassen zu können.
HD-Überwachungskameras filmten jedes Detail
Tatsächlich dürfte es dieses moderne Überwachungssystem mit zoomfähigen HD-Kameras den Betrügern sogar besonders einfach gemacht haben, die Karten des Gegenspielers auszuspähen, schließlich sind durch das hochauflösende Bildmaterial selbst winzige Details wie einzelne Karten gut zu erkennen.
Die Ermittlungen des Casinos, der Polizei und der australischen Glücksspielbehörde dauern momentan noch an, ein Sprecher des "Crown" gab jedoch gegenüber der australischen Tageszeitung "Herald Sun" an, dass das Casino zuversichtlich sei, zumindest einen großen Teil der ergaunerten Summe zurück zu bekommen. In Existenznot bringt der Betrugsfall das "Crown" aber ohnehin nicht: Australiens größtes Casino verzeichnet pro Tag 30.000 Besucher und konnte im vergangenen Jahr Berichten der britischen IT-Website "The Register" zufolge einen Gewinn von fast 140 Millionen Euro verbuchen.
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