Opposition ätzt

„Chalet Anzengruber“ im Rathaus kostet 70.000 Euro

Tirol
12.09.2024 13:00

Der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber ließ sein Büro im Rathaus komplett umbauen und neu einrichten: Die Opposition ätzt über das „Chalet JA natürlich“ – und intransparentes Vorgehen. 

Gehämmert, geschliffen und genagelt wurde viel im Innsbrucker Rathaus seit dem Amtsantritt des neuen Bürgermeisters im Mai. Weil keiner so recht wusste, was vor sich geht, stellte Liste-Fritz-Gemeinderätin Andrea Haselwanter-Schneider im Juni eine schriftliche Anfrage an Stadtchef Johannes Anzengruber, die einen Monat später auch beantwortet wurde.

„Fragebeantwortung lückenhaft“
Aber so, dass offenbar nicht einmal der Bürgermeister selber zufrieden war: Denn am 22. August schickte er ein Schreiben an alle Gemeinderatsmitglieder, das mit den Worten beginnt: „Im Sinne der Transparenz und nicht zuletzt aufgrund der leider lückenhaft erfolgten Fragebeantwortung“ wolle er über die „notwendig gewordenen Umbauarbeiten seines Büros sowie Sanierungen weiterer Büros“ informieren.

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Anzengruber hat uns in seiner Beantwortung an der Nase herumgeführt, vieles verschwiegen bzw. falsche Antworten geliefert.

Andrea Haselwanter-Schneider, Liste Fritz

„Aus ,notwendiger, laufender Instandhaltung’ wie in der Anfrage beschrieben wurden durchgreifende Sanierungsmaßnahmen, und das in nicht einmal zwei Monaten“, wundert sich GR Haselwanter-Schneider, die Anzengruber „tarnen, tricksen, täuschen“ vorwirft: „Der Bürgermeister hat nicht Anfragen lächerlich zu machen, sondern Rede und Antwort zu stehen und transparent mit Steuergeld umzugehen.“

Sie gönne Anzengruber den Umbau im „Chalet-Stil“: „Er soll einen ordentlichen Arbeitsplatz haben. Aber wir als Opposition sollen deswegen keine Schnitzeljagd veranstalten müssen.“

Ein „abgewohnter Altbau“
Laut Bürgermeisterbüro sind 250.000 Euro jährlich für Sanierungsmaßnahmen im Rathaus vorgesehen. Der Umbau des BM-Büros, das vom Vorgänger komplett leer geräumt übergeben worden sei, habe alles in allem 70.000 Euro gekostet, davon entfalle ein Drittel auf Verfügungsmittel des Bürgermeisters. Das Büro sei in der Substanz ein „abgewohnter Altbau“ gewesen. Es wurde 15 Jahre kaum verändert. 

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