„Nicht mehr zeitgemäß“

Qualität vor Nationalität – eine Reform muss her!

Fußball National
22.08.2024 15:13

Die Top-Teams setzen fast nur noch auf Legionäre. Rapids Sportchef Markus Katzer plädiert dafür, die „Fördergelder“ aus dem Österreicher-Topf nur an heimische Talente zu binden.

Bei diesem Thema wird auch Teamchef Ralf Rangnick ernst: „Es haben noch nie so wenig Österreicher in der ersten und zweiten Liga gespielt wie in in der letzten Saison.“ Und der „Trend“ hält an ...

Bei Salzburgs 2:0 gegen Kiew stand mit Baidoo ein Österreicher in der Startelf. Bei den Bullen nicht neu. Ähnlich ist es auch bei Sturm und dem LASK. Kein Zufall. „Man sieht, welche Vereine vorne dabei sind“, sagt Rapids Sportchef Katzer. Jene, die auf den „Österreicher-Topf“ verzichten.

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So, wie der Topf jetzt gestaltet ist, ist er nicht mehr zeitgemäß.

Rapid-Sportchef Markus Katzer über den „Österreicher-Topf“

Der wurde von der Bundesliga vor zwei Jahrzehnten eingeführt, um die Einsätze heimischer Spieler zu fördern. Rund 6 Millionen Euro – aus den TV-Geldern – wurden letzte Saison ausgeschüttet, je nach rot-weiß-roten Spielminuten verteilt. Einzige Bedingung, um am Topf mitzunaschen: Es dürfen nicht mehr als sechs Legionäre am Spielbericht stehen. Sieben Vereine hielten sich daran, Rapid – mit knapp 80 Prozent österreichischer Spielminuten die Nummer eins – kassierte rund 1,2 Millionen Euro.

„Nicht mehr zeitgemäß“
Klingt lukrativ, brachte aber keinen sportlichen Erfolg. Dennoch hält sich Rapid noch weiter an den Österreicher-Topf, aber Katzer sieht ihn sehr kritisch: „So, wie der Topf jetzt gestaltet ist, ist er nicht mehr zeitgemäß. Er sollte dazu dienen, dass man junge, österreichische Talente platziert, die so vielleicht die Chance haben, im Team zu spielen. Was bringt es, wenn ich für einen 34-Jährigen auch noch Punkte bekomme? Außerdem sind die besten Österreicher mit 27, 28 im Ausland, die bekommen wir nicht. Es macht keinen Sinn, sich krampfhaft an den Österreicher-Topf zu halten, wenn darunter die Qualität der Mannschaft leidet.“ Daher verzichten Salzburg, Sturm und LASK darauf.

Guido Burgstaller bringt mit 34 Jahren Geld aus dem „Österreicher-Topf“.
Guido Burgstaller bringt mit 34 Jahren Geld aus dem „Österreicher-Topf“.(Bild: GEPA)

Qualität sollte immer vor der Nationalität stehen. Umso mehr plädiert Katzer für eine Reform des Modells, würde das „Fördergeld“ an Spielminuten von jungen Österreichern (etwa U23) binden. „Damit würden wir auch das Team unterstützen.“ Das wäre auch in Rangnicks Sinne. Und Katzer stellt klar: „Rapids Strategie wird sich mit oder ohne dem Ö-Topf aber nicht ändern. Wir werden immer versuchen, junge Spieler aus unserem Nachwuchs zu platzieren. Das ist unsere Identität.“

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