'Weg nicht verlassen'

Nowotny: ‘Inflation 2014 bereits unter zwei Prozent’

Wirtschaft
28.12.2012 12:37
Einen positiven Ausblick auf die Inflationsentwicklung hat Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny am Freitag gegeben. So habe sich die Inflationsrate von 3,6 Prozent im Jahr 2011 auf 2,5 Prozent in diesem Jahr verringert und werde in "den kommenden beiden Jahren infolge moderater Lohnabschlüsse und sinkender Ölpreise weiter auf unter zwei Prozent zurückzugehen", prognostizierte Nowotny.

Die jüngsten Daten zeigten auch, dass sich das Konjunkturbild wieder etwas aufhelle, fügte der Notenbanker hinzu. Österreich gehöre nach wie vor zu den stabilen Ländern des Euro-Raums und zu den wohlhabendsten Mitgliedstaaten der Union.

Laut der EU-Statistikbehörde Eurostat verbesserte sich Österreich beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf den dritten Platz in der EU. Für Nowotny "ein Beleg für die hohe Wettbewerbsfähigkeit, die wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben". Es zeige auch, dass Österreichs Euro-Teilnahme unzweifelhaft der richtige Weg gewesen sei.

Obwohl in Österreich das Wirtschaftswachstum 2012 im Sog der internationalen Konjunktur ebenfalls hinter den Erwartungen geblieben sei und für 2013 die Prognosen nur leicht positive Wachstumsraten von knapp unter einem Prozent zeigten, werde Österreich nächstes Jahr seinen Wachstumsvorsprung gegenüber dem gesamten Euro-Raum halten können, hob Nowotny hervor.

"Hoffe, dieser Weg wird trotz des Wahljahres nicht verlassen"
Zugleich appellierte Nowotny an die Bundesregierung, den Schuldenabbau weiter zu forcieren und die Budgets zu sanieren. Die Konsolidierung der Haushalte sei ein Stück weiter gekommen und "aus heutiger Sicht durchaus erfolgreich" gewesen. 2013 werde das Budgetdefizit voraussichtlich niedriger als heuer ausfallen. Der Schuldenstand werde jedoch weiter ansteigen und sich ab 2013 auf dem relativ hohen Niveau von etwa 75 Prozent stabilisieren.

"Aus Sicht der Notenbank ist dieses Niveau eindeutig zu hoch", befand der Notenbankchef. "Die Fortführung der Konsolidierungsbemühungen ist daher unabdingbar. Wir hoffen, dass dieser Weg im Jahr 2013 – einem Wahljahr – nicht verlassen wird."

Weitere Maßnahmen in Europa gegen die Krise notwendig
Die europäische Schuldenkrise, die die Weltwirtschaft auch im Jahr 2012 enorm belastet hat, bleibe weiterhin ein zentrales Thema. Daher seien auf europäischer Ebene Reformen zur Neuausrichtung der Wirtschafts- und Währungsunion voranzutreiben, betonte Nowotny. Mit Blick auf die 2012 gesetzten Zentralbankmaßnahmen, die die Finanzmärkte beruhigten, das Inkrafttreten des ESM, die bevorstehende Bankenunion und die zuletzt freigegebenen Griechenland-Hilfen sieht Nowotny für das Jahr 2013 vorsichtig Optimismus für den Weg aus der Krise aufkommen.

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