AK Zangerl fordert:
Zahnambulatorien weiter ausbauen!
Um die ärztliche Versorgung in Österreich ist es nicht mehr zum Besten bestellt: Die Zahl der Wahlärzt:innen steigt, in vielen Fachbereichen herrscht akuter Mangel an leistbarer Versorgung. Auch in Tirol. Hier fehlen 54 Zahnärzt:innen, womit das Bundesland im Österreichvergleich am schlechtesten abschneidet.
Patient:innen, die einen Facharzt benötigen, kennen den Spießrutenlauf, wenn es um einen Behandlungstermin geht. Mittlerweile ist es sogar schwierig, bei einem Wahlarzt einen Termin zu ergattern, von Kassenärzt:innen ganz zu schweigen. Besonders problematisch ist die Situation derzeit im Bereich der Zahnmedizin. Hier fehlen in Tirol aktuell 54 Zahnärzt:innen, allein in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel sind es 26 (siehe Tabelle).
FREIE PLANSTELLEN ZAHNÄRZTE
- Innsbruck Stadt 6
- Innsbruck Land 5
- Reutte 5
- Schwaz 10
- Kufstein 15
- Kitzbühel 11
- Lienz 2
Freie Planstellen, gesamt 54 (Bezirke, Stand 01.04.2024)
Das neue Zahnambulatorium in Kitzbühel, das im ersten Halbjahr 2025 in Betrieb gehen soll, ist zwar ein Lichtblick, ebenso wie der zweite Zahnarztstuhl in Reutte, den die ÖGK installiert hat – trotz allem steht das in keinem Verhältnis zu den Patient:innenzahlen. „Es braucht einen niederschwelligen Zugang zum Gesundheitssystem, auch im Bereich der Zahnmedizin. Das heißt, der Ausbau von Zahnambulatorien muss weitergehen und das zügig“, fordert AK-Präsident Erwin Zangerl.
Mehr Studienplätze und Inländerquote gefordert
Auch bei der Ausbildungssituation müsse sich einiges ändern, so Zangerl. Es brauche mehr Studienplätze für Zahnmedizin und eine Inländerquote beim Zugang zum Studium. „Es ist lobenswert, dass wir für halb Europa Ärzte ausbilden, aber optimale Gesundheitsversorgung ist ein Grundrecht, das auch für die Tirolerinnen und Tiroler gilt. Deshalb braucht es hier politische Lösungen, wie Absolventinnen im Land gehalten bzw. mehr Inländer:innen ausgebildet werden“, so Zangerl.
Doch auch die Ausbildungsstellen an der Innsbrucker Uniklinik sollten evaluiert und dem aktuellen Zahnärztemangel angepasst werden. „Wie bei der Pflege müssen wir an vielen Schrauben drehen, um das Gesundheitssystem auf Vordermann zu bringen“, sagt Zangerl. Zangerl fordert die zuständige Landesrätin Cornelia Hagele auf, zu evaluieren, wie viele Ausbildungsstellen es an der Zahnmedizin vor 15 Jahren gab und wie viele es heute sind.
