Die Nutzer würden durch die neuen Nutzungsbedingungen "genötigt, auf jegliche Kontrolle über ihre Daten zu verzichten", erklärte Schaar. Dies sei inakzeptabel und nach deutschem sowie europäischem Datenschutzrecht unzulässig.
Dieses kommt im Fall Couchsurfing.org nicht zur Anwendung, weil das Unternehmen seinen Sitz in den USA hat. Ein Entwurf der Europäischen Kommission sieht aber vor, strenge Grundsätze des Datenschutzrechts künftig auch für Nicht-EU-Staaten gelten zu lassen.
Derzeit könnten die deutschen Behörden jedoch nicht mehr unternehmen, als die verantwortliche Aufsichtsbehörde in den USA über den Fall zu informieren, sagte eine Sprecherin Schaars.
Nutzer kehren Portal den Rücken
Zahlreiche Nutzer reagierten verärgert und kündigten an, ihre Konten zu löschen und zu anderen Anbietern zu wechseln. "Es ist eine Schande", twitterte ein Couchsurfer. Die neuen Bedingungen seien nicht mehr durchschaubar, sagte ein Nutzer, zumal die Betreiber die User über alle weiteren Änderungen beim Datenschutz künftig nicht mehr informieren müssen. Die Betreiber der Seite waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Deutschland zählt nach den USA die meisten der in über 90.000 Städten aktiven Couchsurfing-User. Weil die fast anonyme gegenseitige Unterbringung im eigenen Zuhause viel Vertrauen erfordert, erstellen die Mitglieder häufig detaillierte Profile, die Namen, Adresse, Telefonnummer, Alter, Beruf und Fotos umfassen.
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