"Die Deutschen haben am Anfang viele Chancen herausgespielt, aber der Färöer-Goalie ist immer am richtigen Ort gestanden. Mit dem 1:0 war der Druck weg, dann hatten sie leichtes Spiel", analysierte Koller. "Deutschland ist nach wie vor eine Weltklasse-Mannschaft, das hat man am Freitag wieder gesehen."
Koller sind "zwei, drei Dinge" aufgefallen
Bei allem Lob für den Gegner sind Koller aber auch "zwei, drei Dinge" im Färöer-Match aufgefallen. "Die habe ich schon an die Mannschaft weitergegeben, bleiben aber intern." Dabei könnte es möglicherweise um die deutsche Defensive gehen. Der als Linksverteidiger eingeplante Marcel Schmelzer dürfte verletzungsbedingt auch gegen Österreich ausfallen, deswegen wird in Wien wie schon in Hannover wohl der gelernte Innenverteidiger Holger Badstuber links in der Viererkette einlaufen. Per Mertesacker könnte wieder in die zentrale Abwehr rücken.
"Ich gehe davon aus, dass die deutsche Abwehr so wie gegen die Färöer aussehen wird - mit Mertesacker, der bei Standard-Situationen gefährlich ist. Aber das ändert nichts an unsere Plänen", betonte Koller, der außerdem mit einem zusätzlichen defensiven Mittelfeldspieler - Lars Bender oder Ilkay Gündogan - rechnet.
Koller glaubt nicht daran, dass die Deutschen von ihren kleinen Personalsorgen aus der Bahn geworfen werden. "Sie sind auf jeder Position mit Weltklassespielern besetzt." Dies trifft vor allem für das offensive Mittelfeld zu, wo Mesut Özil die Fäden zieht. "Aber Manndeckung wird es für ihn nicht geben, das ist nicht mein Spiel. Für ihn sind alle zuständig - da, wo er gerade ist, sollte einer von uns sein", sagte Koller.
Harnik vermutlich als Solospitze
Der 51-Jährige stimmt seine Schützlinge in den kommenden Tagen noch einmal mit diversen Videosequenzen - darunter auch Ausschnitte vom Färöer-Match - auf die Partie ein. Die Aufstellung hat er bereits im Kopf, hält sich aber naturgemäß bedeckt. Zwar lobte Koller die Entwicklung von Marc Janko, dennoch deutet viel darauf hin, dass Martin Harnik als Solospitze agieren und Marko Arnautovic am rechten Flügel eingesetzt wird.
Wie auch immer die Startformation aussehen wird - um gegen die Nummer zwei der FIFA-Weltrangliste bestehen zu können, muss laut Koller alles passen. "Wenn wir hundertprozentig bei der Sache sind, unser Konzept eins zu eins umsetzen und die Deutschen nicht ganz bei der Sache sind, könnte es funktionieren."
"Spieler haben Selbstvertrauen"
An der Zuversicht der ÖFB-Internationalen sollte es jedenfalls nicht scheitern. "Die Spieler haben Selbstvertrauen, aber das ist klar, weil wir zuletzt gute Leistungen und Ergebnisse geschafft haben", erklärte der Nationaltrainer. Dass der Optimismus begründet scheint, wurde zuletzt auch von deutscher Seite bestätigt. "Die Österreicher sind im Moment so stark wie seit Jahren nicht mehr", warnte DFB-Teamchef Joachim Löw. "Wir nehmen dieses Lob auf, aber wir wissen, was zu tun ist, um eine Möglichkeit zu haben", lautete die Antwort Kollers.
Wie man als gastgebender Außenseiter einem Favoriten das Leben schwer machen kann, sah der ÖFB-Coach beim Last-Minute-Sieg der Iren in Kasachstan, wo Österreich am 12. Oktober gastiert. "Überraschend war das für mich nicht. Die kleinen Fußball-Nationen sind extrem weitergekommen, sie stehen hinten gut und spielen auf Konter. Wenn wir nicht hundertprozentig konzentriert sind, wird es für uns schwierig, dort Punkte mitzunehmen."
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