Trainerwechsel, Veto bei Grüll-Verkauf – so ist Rapid 2024 bislang nicht zu schlagen. Jetzt beginnen die entscheidenden Wochen: Kampf um Platz drei und vor allem das Cupfinale – zwei Chancen auf garantierte Europacup-Millionen.
Natürlich war es „nur“ ein Elfmeter. Aber die Art und Weise, mit welcher Überzeugung, mit welcher Souveränität Marco Grüll in Minute 96 den Ball in Salzburg zum 1:1 unter die Latte jagte, war ein Statement. Der 25-Jährige ist in der Form seines Lebens. Acht Tore und vier Assists allein im Jahr 2024 – Grüll ist oft der spielentscheidende Grund, warum Rapid seit zehn Spielen ungeschlagen ist.
Grüll: „Verlorene“ Ablöse eingespielt
„Meine Einschätzung war richtig“, freut das Markus Katzer. Im Winter bot Union Berlin einen hohen sechsstelligen Betrag, mit realistischem Boni wäre die Ablöse auf 1,2 Millionen Euro gestiegen. Aber Rapids Sportdirektor legte – was nicht alle im Klub guthießen – sein Veto ein. Katzer war überzeugt, dass sich Grüll nicht hängen lässt. Und obwohl der Flügelstürmer im Sommer ablösefrei zu Werder Bremen wechseln wird, die „verlorene“ Ablöse hat er schon jetzt (Meistergruppe, Cupfinale) wieder eingespielt.
Nicht risikofrei war im Herbst auch der Zeitpunkt der Barisic-Ablöse. Jetzt widerspricht keiner mehr Katzer, wenn er behauptet: „Wir haben ein brutal gutes Trainerteam.“ Robert Klauß macht bislang wenig, eigentlich nichts falsch. Auch wenn ohne Cup-Rotation in Salzburg nach der Pause die Kraft ausging. „Aber die Reaktion auf das 0:1 war dann stark“, schwärmt Katzer vom „unglaublichen Teamgeist, großen Zusammenhalt“. So stürmten nach dem Ausgleich auch alle Betreuer und Ersatzspieler auf den jubelnden Grüll zu.
Entscheidende Wochen
Das Remis beim Meister war verdient, kein Zufall – da greift der vollzogene Umbruch (10 Zu-, 14 Abgänge) im Kader: „Wir haben jetzt auch die physische Qualität“, so Katzer. „Das trägt Früchte.“ Jetzt beginnen die entscheidenden Wochen: Kampf um Platz drei und vor allem das Cupfinale – zwei Chancen auf garantierte Europacup-Millionen. „Wir haben uns so aufgestellt, dass wir nur schwer zu schlagen sind“, sagt Katzer.
Aber im Sommer sind Grüll, die Leihspieler Kongolo und Kasanwijro, wohl Querfeld, vielleicht auch Hedl und Seidl weg – Rapid muss also jetzt die Früchte ernten!
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