Michael Ballack sieht die Schuld an Bayerns Krise nicht beim Coach. Der 98-fachen Teamspieler Deutschlands nimmt die Spieler der Münchner in die Pflicht, der Klub habe „in zwei Jahren zwei Top-Trainer verbrannt“, so der 47-Jährige.
„Ich glaube, dass ein gewisser Sättigungsprozess bei den Spielern eingesetzt hat und das Selbstverständnis zur Eigenmotivation nicht mehr so da ist, wie das vielleicht in diesem so erfolgreichen Corona-Jahr 2020 der Fall war“, wurde Ballack im Gespräch mit dem „Kicker“ deutlich. Bereits unter Julian Nagelsmann seien Unzufriedenheiten im Verein erkennbar gewesen. Zwar hätten die Münchner auf dem Papier auch heuer einen sehr guten Kader, jedoch seien ein paar Dinge verrutscht.
Laut Ballack seien es nicht Nagelsmann und Tuchel gewesen, die für die enttäuschenden Resultate verantwortlich waren. Viel eher müssen nun Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund „ganz klar den Hebel ansetzen, um wieder den Hunger reinzukriegen und eine saubere Stabilität in den Themen Hierarchie und Gehaltsgefüge herbeizuführen.“
Rangnick als Tuchel-Nachfolger?
Bayern habe mit Nagelsmann und Tuchel in zwei Jahren zwei Top-Trainer verbrannt. „Das muss man ganz klar so feststellen“, findet Ballack. Mit Ralf Rangnick einen Trainer mit neuer Spielphilosophie an Bord zu holen, hält der langjährige Bayern-Profi für keine gute Idee. „Das hat man vor zwei Jahren mit Nagelsmann doch schon versucht. Da war man von der Qualität des Trainers überzeugt und wollte etwas langfristig aufbauen, aber man hat ihm nicht die Zeit gegeben und stattdessen nach nur eineinhalb Jahren das Projekt für gescheitert erklärt.“
Der deutsche Rekordmeister liegt in der Bundesliga 16 Punkte hinter Tabellenleader Leverkusen, der Truppe von Xabi Alonso reicht ein Sieg in sechs Spielen, um die Münchner zu entthronen. Auch im Pokal sind die Münchner schon lange ausgeschieden – bleibt nur noch die Champions League, wo die Tuchel-Truppe am Dienstag im Viertelfinale gegen Arsenal ran muss.
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