Bundesliga und ÖFB „verurteilen“ Rapid. Der Senat 1 ermittelt - von Sperren bis Punkteabzug ist alles möglich. Marco Grüll muss in Bremen zum Rapport antreten.
Das „kann“ auch nur Rapid! Binnen weniger Stunden wurde aus dem Derby-Sieg ein riesiger Image-Schaden. Weil Geschäftsführer Steffen Hofmann bei der Party mit den Fans unter dem Block West die Austria als „A****löcher“ beleidigte, Co-Trainer Kulovits, Kapitän Burgstaller und Co. auch zum Megafon griffen, den violetten Bezirk verunglimpften und als negative „Krönung“ auch noch homophobe („oaschwoarme Veilchen“) Gesänge anstimmten …
Gestern, nachdem die Videos viral gegangen waren, gab Rapid - nach Entschuldigungen bei der Austria - auch ein offizielles Statement ab, drückten vom Präsidium um Boss Wrabetz bis hin zu Burgstaller (für alle Spieler) alle ihr Bedauern (siehe Zitate) aus.
Wir verurteilen die homophoben Äußerungen auf das Schärfste. Wir wollen einen Beitrag zu mehr Diversität und Inklusion leisten. Respekt und Wertschätzung für Vielfalt als Bereicherung sind Grundpfeiler unseres Vereins. Wir möchten uns für das Fehlverhalten entschuldigen.
Alexander Wrabetz
Bild: GEPA pictures
In der Emotion haben wir einen großen Fehler gemacht. Der von uns wiedergegebene Fangesang steht in absolutem Widerspruch zu unseren Werten als Verein und zu meinen persönlichen, die ich in mehr als zwei Jahrzehnten im Profi-Fußball vorgelebt habe.
Stefan Kulovits
Bild: GEPA pictures
Wir können diesen Fehler leider nicht ungeschehen machen. Wir möchten uns klar von jeglicher Diskriminierung und Homophobie distanzieren und uns bei allen entschuldigen, die wir beleidigt haben. Wir haben eine Vorbildfunktion, der wurden wir nicht gerecht.
Guido Burgstaller
Bild: GEPA pictures
Im „Finale“ ohne Stützen?
Und eine interne Aufarbeitung wurde angekündigt. Aber der Schaden ist längst angerichtet, es gibt Konsequenzen:
Rapid hat eine Woche, um eine Stellungnahme abzugeben. Nicht auszuschließen, dass in der letzten Runde des Grunddurchgangs in Klagenfurt, möglicherweise ein Finale im Kampf um die Top 6, Stützen fehlen.
Auch Goalie Niklas Hedl, bei dem ein Auslandstransfer nur eine Frage der Zeit ist, hat sich keinen Gefallen getan. Der 22-Jährige ist zwar, wie auch Grüll, alles andere als ein Bad Boy, bislang vorbildlich, aber so eine Entgleisung bleibt vielen länger in Erinnerung als Tore oder Glanzparaden.
ÖFB behält Schritte vor
Zudem sind Hedl, Burgstaller und Grüll ja auch EURO-Kandidaten. Jetzt behält sich der ÖFB „bis zur vollständigen Klärung des Sachverhalts weitere Schritte vor“ - Präsident Klaus Mitterdorfer: „Dieses Verhalten ist mit den Werten des Fußballs nicht vereinbar. Die Aussagen sind trotz aller Rivalität und Emotionen inakzeptabel.“
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