Polit-Aschermittwoch

Kanzler knüpft in Kärnten an Österreichplan an

Kärnten
14.02.2024 20:02

Rund 1000 ÖVP-Anhänger aus dem ganzen Land versammelten sich in der Klagenfurter Messehalle, um ihren Bundeskanzler am politischen Aschermittwoch den Rücken zu stärken (siehe Video oben).

Von Jörg Haider wurde der „Brauch“ des politischen Aschermittwochs 1992 aus Bayern übernommen. Mittlerweile hat sich das Event zu einem Polit-Spektakel entwickelt - und diesen Tag nutzt Bundeskanzler Karl Nehammer, um in der Klagenfurter Messehalle neben Kärnten-ÖVP-Chef Martin Gruber und dem deutschen Ex-Minister Karl Theodor zu Guttenberg an seinem Österreichplan anzuknüpfen.

ÖVP-Promis vor Ort
Über 1000 seiner Funktionäre und Partei-Kollegen pilgerten aus ganz Österreich nach Kärnten; unter anderem Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, Bundesgeschäftsführer Alexander Pröll, Generalsekretär Christian Stocker, EU-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka, EU-Abgeordneter Lukas Mandl und viele mehr.

Vor der Messehalle protestierte der VGT gegen Vollspaltenböden.
Vor der Messehalle protestierte der VGT gegen Vollspaltenböden.(Bild: Jennifer Kapellari)

Auch die Protest-Aktion des VGT(Verein gegen Tierfabriken), der einmal mehr vor der Messehalle ein Verbot von Vollspaltenböden forderte, konnte der durchaus positiven Stimmung nichts anhaben. Applaus im Takt der Musik, Standing Ovation für den Bundeskanzler.

Martin Gruber eröffnete mit seiner Rede die Veranstaltung.
Martin Gruber eröffnete mit seiner Rede die Veranstaltung.(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)
(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

Rückblick auf Wahlerfolg und Kampf gegen politische Ränder
Vor einem Jahr stand der Kärntner ÖVP-Chef Martin Gruber noch als Landesrat auf der Bühne des politischen Aschermittwochs - es galt damals die Landtagswahl im März 2023 zu schlagen. Heute lässt er das damalige Überraschungsergebnis Revue passieren: „Die sogenannten Experten haben sich geirrt. Ich danke euch allen in großer Demut!“

Für Gruber wird 2024 „ein Jahr der Richtungsentscheidungen!“ Deshalb appelliert er: „Verantwortung statt Populismus!“Ironischerweise folgten schnell danach Parolen: „Wenn ein Mädchen in Österreich aus kulturellen Gründen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen kann, wenn ein Vater der Lehrerin am Elternsprechtag nicht die Hand gibt und wenn das Martinsfest in Lichterfest umbenannt wird - wo sind wir denn dann?“

Karl Theodor zu Guttenberg sprach mahnende Worte, glänzte aber auch mit Humor.
Karl Theodor zu Guttenberg sprach mahnende Worte, glänzte aber auch mit Humor.(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)
Die drei Redner Gruber, Nehammer und zu Guttenberg kurz vor Beginn der Polit-Veranstaltung.
Die drei Redner Gruber, Nehammer und zu Guttenberg kurz vor Beginn der Polit-Veranstaltung.(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)
(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

Guttenberg: „Müssen uns warm anziehen“
Nach auflockernden Witzen gab es von Ex-Minister aus Deutschland Karl-Theodor zu Guttenberg auch mahnende Worte: „Wir werden uns warm anziehen müssen!“ Konkret sprach er dabei die Spaltung der Gesellschaft in rechts und links, sowie die globalen Entwicklungen mit besonderem Augenmerk auf die USA und den Ukraine-Konflikt an. „Die westliche Welt hat in vielen Teilen der Erde die Romantik verloren!“

Übrigens: Nach Guttenbergs Rede wurde an einen der Gäste ein Jahresvorrat Hirterbier verlost.

Wenig angriffig, dafür empathisch präsentierte sich der Bundeskanzler auf der Bühne in ...
Wenig angriffig, dafür empathisch präsentierte sich der Bundeskanzler auf der Bühne in Klagenfurt.(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

Nehammer: „Müssen den Menschen zuhören“
„Was gibt es eigentlich noch zu sagen?“, meinte Bundeskanzler Karl Nehammer nach seinen Vorrednern knapp und schmiss kurzerhand seine vorbereitete Rede über Bord. Der Kanzler zeigte sich wenig angriffig, konzentrierte sich eher auf seinen Österreichplan und die politische Kultur in Österreich, sowie auf die eigene Haltung: „Politische Verantwortung heißt auch, den Menschen zu zuhören!“ Der Kanzler will „nicht nur versprechen, sondern es auch halten“.

Thematisch ging es querbeet, aber hauptsächlich um Leistung, Kinderbetreuung, Gesundheitswesen und Sicherheit. „Zuversicht, Mut und Leistung - das sind wir den Menschen schuldig!“ Grundsätzlich präsentierte sich Nehammer als empathischer Zuhörer, der nicht „mit dem Finger auf die Menschen“ zeigen, sondern diese abholen und mitnehmen will.

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