5 Runden, 5 Fragen

An Austria glaubt im Rennen um Platz sechs niemand

Fußball National
07.02.2024 09:50

Am Freitag startet die Bundesliga mit dem Hit zwischen Serienmeister Salzburg und Verfolger Sturm Graz in das heiße Finish des Grunddurchgangs. Die „Krone“ stellte vor den letzten fünf Runden fünf Fragen an Fußball-Experten - die sich zumindest in einer Sache einig sind: Die Veilchen aus Wien verpassen die Meistergruppe. Auch zur Punkteteilung nach 22 Runden gibt es keine zwei Meinungen.

Frage 1: Löst Sturm im Finish Serienmeister Salzburg noch auf Platz eins ab?

Franco Foda (Ex-ÖFB-Teamchef und Sturm-Meistermacher): Das hängt vom Duell zwischen diesen beiden Klubs am Freitag ab. Wer den Schlager gewinnt, wird meiner Meinung nach auch nach dem Grunddurchgang auf Platz eins stehen.

Peter Stöger (WM-Starter 1998, mit Austria & Rapid Meister): Es ist inzwischen verdammt knapp, denn die Konkurrenz rückt Salzburg immer näher. Nach 22 Runden sehe ich nochmals den Meister vorne, aber Richtung Saisonende ist viel möglich.

Heimo Pfeiffenberger (WM-Starter 1990 & 1998, Meister mit Salzburg): Das glaube ich eher nicht, aber es ist schwer zu sagen. Auf die gesamte Meisterschaft gesehen, traue ich es Sturm trotzdem zu. Die Punkte werden halbiert, es warten zehn Endspiele.

Willi Ruttensteiner (Ex-ÖFB-Sportdirektor und früherer U21-Teamchef): Ich traue das Sturm absolut zu. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit von Ilzer und Schicker, die ein eingespieltes Team aufgebaut haben. Aber ich würde auch LASK noch nicht abschreiben.

Frage 2:Wer schafft es außer Salzburg und Sturm noch in die Top Sechs?

Franco Foda: Fix der LASK! Hartberg hat bisher eine super Saison gespielt, wird es wie auch Rapid und die Klagenfurter, die einen tollen Herbst hatten, schaffen. Für Austria und WAC wird es schwierig.

Peter Stöger: LASK ist gesetzt! Hartberg und Rapid schaffen es auch, Austria wohl nicht. Bleiben Klagenfurt und Wolfsberg mit zwei alten Weggefährten von mir. Da tippe ich auf Erstere und Peter Pacult!

Heimo Pfeiffenberger: Der LASK ist fast durch. Danach kommen Hartberg und Klagenfurt. Dann wird es eng (lacht). Ich tippe auf meinen Ex-Verein WAC, die beiden Wiener Vereine Austria und Rapid gehen leer aus.

Willi Ruttensteiner: Neben Salzburg, Sturm und LASK glaube ich an Hartberg, wo Markus Schopp einen tollen Job macht. Rapid wird es ebenfalls schaffen. Die Nummer sechs ist für mich Wolfsberg.

Frage 3: Gewinnt Rapid erstmals seit 2016 wieder ein Heimderby gegen Austria?

Franco Foda: Davon gehe ich aus, jede Serie reißt irgendwann. Es ist ja wirklich verrückt, dass Rapid schon so lange auf einen Heimsieg im Derby warten muss. Aber das zeigt: Diese Duelle sind speziell.

Peter Stöger: Einmal endet jede Serie, doch diese dauert schon sehr lang. Das hat nichts mit Angstgegner zu tun, da Spieler und Trainer auf beiden Seiten oft wechselten. Diesmal könnte es Rapid schaffen.

Heimo Pfeiffenberger: So lange ohne Sieg zu sein ist eigentlich ein absolutes No-Go, einfach unglaublich. In meiner Zeit bei Rapid wäre das undenkbar gewesen. Deshalb sage ich: Ja, diesmal gewinnen sie.

Willi Ruttensteiner: Klar traue ich Rapid das zu. Ich wundere mich nur grundsätzlich über die Situation im Wiener Fußball. Beide Klubs haben viel Luft nach oben und bleiben weit unter den Möglichkeiten.

Frage 4:Welcher Spieler hat Sie im Herbst am meisten beeindruckt?

Franco Foda: Da sind mir mehrere ins Auge gestochen. Max Entrup etwa, für Hartberg immens wichtig. Stark auch Salzburg-Keeper Alex Schlager, er hat sich noch einmal weiterentwickelt.

Peter Stöger: Alexander Schlager trat im Salzburger Tor sehr dominant auf, sorgte für viel Stabilität. Nicht nur im Klub, sondern auch im Nationalteam. Ich hoffe, er behält sie in Blickrichtung EURO bei.

Heimo Pfeiffenberger: Alexander Schlager. Der hat für mich einen Top-Herbst gespielt. Auch im Nationalteam. Sonst ist auch Marco Grüll gut drauf. Und der Aufstieg von Max Entrup hat mir imponiert.

Willi Ruttensteiner: Wie Salzburg Talente fördert, beeindruckt mich. Oscar Gloukh, den ich aus Israel kenne, ist noch herausgestochen. Und mit Robert Zulj, Horvath und Lawal die Österreicher beim LASK.

Frage 5: Wie finden Sie die 2018 eingeführte Punkteteilung nach 22 Runden?

Franco Foda: Klar, am Ende des Tages macht sie die Liga spannender. Aber korrekt ist es nicht! Was man an Leistung erbracht und an Punkten geholt hat, sollte der Mannschaft erhalten bleiben.

Peter Stöger: Sie hat Show-Charakter, ist spannend für die Fans, aber nicht immer sportlich fair. Siehe die Admira, die 2022 am Ende nicht die wenigsten Punkte gehabt hätte und absteigen musste.

Heimo Pfeiffenberger: Künstlich Spannung zu erzeugen, ist nie gut. Ich glaube, dass du das, was du dir erarbeitet hast, auch am Ende der Saison haben solltest. Für mich ist die Halbierung absolut nicht fair.

Willi Ruttensteiger: Da bin ich voreingenommen, da ich selbst als ÖFB-Vertreter bei der Diskussion dabei war. Ich war und bin dagegen, weil es sportlich unfair ist. Aus Marketing-Sicht habe ich Verständnis.

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