Aus Spital entkommen

Wien: Geflüchteter Häftling soll IS-Anhänger sein

Peinliche Pannen mit entflohenen Strafgefangenen nehmen kein Ende. Im jetzigen sechsten Fall entkam ein Schwerverbrecher. Besonders brisant ist daran, dass der 19-Jährige wegen Terrorverdachts in U-Haft saß. Er soll ein Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sein. 

Peinlich, peinlicher – Justizwache! Die Fehlleistungen möglicherweise überforderter Justizwachebeamter sind um ein Kapitel reicher.

Häftling entkam aus Krankenhaus
Freitagmittag ist einem 19-jährigen Häftling, es soll sich um einen österreichischen Staatsbürger mit tunesischen Wurzeln handeln, während eines Termins im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien-Leopoldstadt ohne größere Probleme die Flucht geglückt. Bei dem Getürmten handelt es sich um ein großes Kaliber.

Nicht nur, dass der „junge Erwachsene“ wegen Raub und Körperverletzung in der Justizanstalt Wiener Neustadt saß, er dürfte auch im Zusammenhang mit terroristischen Straftaten einiges auf dem Kerbholz haben. So soll es sich bei dem Mann um einen Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat handeln, die immer wieder für Anschläge in Europa verantwortlich zeichnete und in Syrien und dem Irak für Angst und Schrecken sorgte. 

Überstellung ins Spital ohne Handschellen?
Zur hochpeinlichen Flucht ist es durch eine Überstellung gekommen. Da das NÖ-Gefängnis über keine Krankenabteilung verfügt, wurde der Häfenbruder ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nach Wien gebracht. Und genau dort kam es zur Sicherheitspanne.

Wie der Schwerverbrecher entkommen konnte, begründete das Justizministerium wie folgt: „Zum aktuellen Fall ist festzuhalten, dass die bisher bekannten Umstände auf dienstliches Fehlverhalten einzelner Bediensteter hindeuten.“

Wie allerdings durchsickerte, könnte der Terrorverdächtige ohne (!) Handschellen ins Spital eingeliefert worden sein. Dafür würde sprechen, dass einer der Justizwachebeamten Verletzungen erlitten hat.

Großfahndung mit WEGA und Diensthunden
Mittlerweile fahnden Polizeieinheiten samt Diensthunden und der WEGA nach dem Mann. Ebenso weiterhin flüchtig ist der Stein-Häftling Islam Y. Bislang fehlt noch jede Spur von beiden.