IT-Nachwuchsmangel

Game soll Mädchen fürs Programmieren begeistern

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02.02.2024 07:26

Der IT-Sektor leidet nach wie vor unter Nachwuchsmangel. Ein an der TU Graz entwickeltes Game soll Mädchen spielerisch fürs Programmieren begeistern. Entwickelt wurde es gemeinsam mit Jugend am Werk Steiermark, wo es bereits für die Berufsorientierung von Mädchen eingesetzt wird. Jetzt ist es auch als Download frei verfügbar.

Die Berufs- und Ausbildungswahl ist eine wichtige Entscheidung. Vorurteile und Zuschreibungen sorgen allerdings nach wie vor dafür, dass etwa viele Mädchen und junge Frauen erst gar nicht über technische Berufe und speziell Informatik als Berufsfeld nachdenken, schildert Philipp Einwallner, Projektmanager von Jugend am Werk Steiermark.

Um zu wissen, was einem Freude macht und was man beruflich machen möchte, sollten junge Menschen Erfahrungen in verschiedenen Bereichen sammeln können. Neue Technologien wie Computerspiele oder auch der Einsatz von VR-Brillen würden hier neue Möglichkeiten des spielerischen Eintauchens in neue unbekannte Berufswelten bieten und gleichzeitig digitale Skills der Anwender schulen, so Einwallner.

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Unser Ziel war es, die Mädchen und jungen Frauen über ein niederschwelliges erstes Reinschnuppern in die Thematik für die Programmierung zu begeistern.

Projektleiter Michael Holly

Unter seiner Projektleitung wurde gemeinsam mit dem Institute of Interactive Systems and Data Science der TU Graz das Spiel „FemQuest“ entwickelt, bei dem Mädchen im Spielverlauf zum Programmieren motiviert werden - ohne dass sie Vorerfahrungen mitbringen müssen.

So stehen die Spielerinnen im Laufe des Spiels vor unterschiedlichen Herausforderungen, die sie mithilfe von einfachen Programmierungs-Skills lösen können: Etwa Ziegelreihen legen oder - als Einstieg in die Kryptographie gedacht - einfache Verschlüsselungen lösen. Ein Avatar gibt Hilfestellungen beim Erlernen der Basics der Programmierung. „Ein großer Teil der ganzen Story wurde im Zuge von mehreren Hackathons mit unseren Klientinnen entwickelt“, erzählt Einwallner.

Niederschwelliges Reinschnuppern
„Unser Ziel war es, die Mädchen und jungen Frauen über ein niederschwelliges erstes Reinschnuppern in die Thematik für die Programmierung zu begeistern. Wenn sie den Zusammenhang zwischen Input in das Gerät und dem sichtbaren Output auf einem Ausgabemedium erfahren, kann das ein wichtiger Anstoß sein, sich eigenständig mit dem Thema IT zu begeistern“, sagt Michael Holly, Projektleiter vonseiten der TU Graz.

Das entstandene Spiel wird bei Jugend am Werk im Multi-User-Modus - also mit mehreren Spielerinnen gleichzeitig - eingesetzt, es kann aber auch alleine gespielt werden. Jugend am Werk hat damit im Laufe des vergangenen Jahres erste Erfahrungen auch in Schulen gesammelt: „Bei fünf von 20 Mädchen pro Gruppe schlägt der zündende Funken über“, freute sich Einwallner. In der Steiermark soll es daher sukzessive in allen Einrichtungen von Jugend am Werk im Bereich der Berufsorientierung eingesetzt werden.

„FemQuest“ steht auf der Website der TU Graz-Forschungsgruppe „Gamelab Graz“ kostenlos sowohl für Android als auch PC zum Download zur Verfügung.

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