Im Stadtdschungel

Hobby-Igelforscher für Wildtierprojekt gesucht

Tierecke
01.02.2024 14:53

Das Citizen-Science-Projekt „StadtWildTiere“ sucht innerhalb von Wien Freiwillige, die das Vorkommen von Igeln in ihrem Garten erforschen wollen. Damit soll der urbane Lebensraum für die stacheligen Gesellen verbessert werden. Wer selbst keinen Garten hat, aber trotzdem mithelfen möchte, kommt auch auf seine Kosten.

Der Igel ist bereits seit Jahren in Österreich als gefährdet eingestuft. Der Lebensraumverlust, zu wenige igelfreundliche Gärten, zu wenige Hecken und Sträucher, und die Überquerung von Straßen als häufigste Todesursache sorgen für rückläufige Bestände in Europa.

Normalerweise dauert der Winterschlaf von Igeln in Österreich bis Ende März. Durch den Klimawandel werden die Winter immer milder, sodass die Tiere schon früher aktiv werden. „Allein das Aufwachen kostet Igeln und anderen Winterschläfern jedoch sehr viel Energie“, sagt Wildtierökologin Fabienne Selinger von StadtWildTiere Wien - einem Citizen-Science Projekt, welches Wildtiere im urbanen Raum erforscht.

Igel brauchen:

  • einen giftfreien, sicheren Lebensraum: Wer Igel liebt, verzichtet auf den Einsatz von chemischen Insektenvertilgungsmitteln und auf Mähroboter.
  • freie Bahn: Igel benutzen oft dieselben Wege, sodass Trampelpfade entstehen, die ihnen im dichten Unterholz das Vorwärtskommen erleichtern. Sorgen Sie für passierbare Zäune und „Durchschlupfmöglichkeiten“.
  • einen strukturreichen Lebensraum: Igel mögen Grünflächen, die nicht allzu aufgeräumt sind. So finden sie genügend Nahrung, Unterschlupf und Nistmöglichkeit.
  • keine direkte Hilfe des Menschen. Wenn Sie ein verletztes, krankes Tier finden, einen untergewichtigen Igel im Spätherbst oder (noch) nicht selbstständigen Jungigel (ohne Mutter), melden Sie sich bitte beim Wildtierservice Wien unter der Telefonnummer 01 4000 490 90.

 
Da Igel kleine Fußgänger sind, werden Absätze, Mauern und Stufen ab etwa 30 Zentimeter Höhe für sie bereits zum großen Hindernis. Die Tiere werden somit zu Umwegen gezwungen, halten sich länger in gefährlichen Bereichen wie Straßen auf und verlieren wertvolle Zeit, die sie für die Nahrungs- oder Partnersuche einsetzen könnten.

Um den Lebensraum für Igel im Siedlungsraum Wien zu verbessern, hat das Citizen-Science-Projekt „StadtWildTiere“ eine Mitmachaktion ins Leben gerufen.

Gesucht werden interessierte Gartenbesitzer, die das Vorkommen von Igeln in ihrem Garten erforschen wollen. Dazu werden speziell angefertigte sogenannte Igeltunnel/Spurentunnel (kostenlos, nach Verfügbarkeit) verliehen. „Mit der Aktion wollen wir zwischen Mai und September dokumentieren, welche nächtlichen Besucher durch den Garten tapsen. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich, denn die Hobby-Forscher können vorab angebotene Workshops nutzen. Außerdem unterstützen wir alle Teilnehmer während des gesamten Prozesses“, so Projektleiterin Fabienne Selinger.

So können Sie mitmachen

  • Für eine bessere Planung sind Anmeldungen (wegen Vergabe der Igeltunnel) unter info@stadtwildtiere.at besonders wichtig.
  • Registrierung auf der Website.
  • Alle Informationen zum Mitmach-Projekt hier
  • Wer keinen eigenen Garten hat: Wildtierbeobachtung auf der Homepage melden

Neben den Tunneln sollen auch Kleinstrukturen wie Hecken, Laubhaufen oder Hindernisse (Zäune, Mauern, Treppen) sowie Durchschlupflöcher (fehlende Latte im Zaun, Loch in Mauer) erhoben werden. Wer also selber keinen Garten hat, aber trotzdem mithelfen möchte, stellt seine Beobachtung auf oben genannte Homepage. Jede gemeldete Sichtung von stacheligen Gesellen zählt! 

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