Mit seinem 2:0 gegen Deutschland verzückte Christoph Baumgartner die ganze Fußball-Nation. Was viele nicht wissen: Seit seinem Debüt am 4. September 2020 ist er bester Torschütze der Nationalmannschaft! Ebenfalls nicht jedem bekannt: „Baumi“, der sich in Uganda sozial sehr engagiert, hatte in Leipzig heuer lange größere Sorgen.
Xaver Schlager, Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner genossen es, nach dem 2:0 gegen Deutschland in Leipzigs Kabine ein paar Sprüche zu streuen. Letzterer ist seit seinem Debüt am 4. September 2020 übrigens mit elf Treffern der beste Torschütze des Nationalteams. Marko Arnautovic, Michael Gregoritsch und Marcel Sabitzer trafen in diesem Zeitraum jeweils zehn Mal.
Aus St. Leonhard am Hornerwald
Zu seinem „Gustostückerl“ gegen Deutschland meinte der Waldviertler aus St. Leonhard am Hornerwald, der Samstag mit Leipzig in Wolfsburg gastiert: „Der Lupfer wird oftmals als lässig betrachtet oder ist negativ behaftet, aber in manchen Situationen ist es einfach eine sehr gute Variante, weil viele Torhüter runter in eine Block-Stellung gehen. Da macht es Sinn, wenn man den Ball halbwegs sauber auf eine gewisse Höhe bringt.“
Uganda-Engagement über die private Organisation eines Bekannten
Baumgartner ist auch rhetorisch einer der Besten des Nationalteams. Im BORG St. Pölten übersprang er einst sogar die siebente Klasse. Der 24-Jährige schaute schon immer über den Tellerrand hinaus. 2022 gründete er mit der privaten Organisation eines Bekannten in Ost-Uganda die Christoph Baumgartner Training School. Dort gibt es fortlaufend Schneider- und Friseurkurse für junge Mütter, die aufgrund einer frühen Schwangerschaft die Schule abbrechen mussten.
Mittagessen in der Schule ist oft die einzige Mahlzeit am Tag
Heuer kam die „Baumi Junior School“ hinzu. Dort erhalten 80 Kinder aus dem Budaka District eine Schulbildung, einschließlich Mittagessen (oft die einzige Mahlzeit am Tag für sie). Aktuell sind sieben Lehrer, ein Koch und ein Security angestellt. Die Rekonstruktion von mehreren nicht mehr funktionsfähigen Brunnen in diesem Gebiet ist derzeit in der Planungsphase, um möglichst viele Kinder mit lebensnotwendigem Wasser zu versorgen. „Baumi“: „Das sind alles Dinge, die für uns selbstverständlich sind - in Uganda aber nicht.“
Zwei Tore und drei Assists in 149 Minuten
Mit dem Engagement lindert er die Sorgen vieler Menschen. Seine eigenen größeren gesundheitlichen Sorgen gehören der Vergangenheit an. Nach hartnäckigen muskulären Probleme läuft es wieder: „Ich bin im Kopf frei, muss mir keine Sorgen machen, wenn ich auf den Trainingsplatz gehe.“ Folge: In den letzten vier Spielen kam er für Leipzig bei 149 Minuten Einsatzzeit auf zwei Tore und drei Assists. Gut möglich, dass er Samstag beim Bundesliga-Spiel in Wolfsburg seine Bilanz weiter auffrisiert. Vielleicht gibt es dann auch wieder einen Salto wie nach seinem Tor gegen Freiburg (siehe Video oben).
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