Neue Videos

Kino-Werbespots zeigen Frauen Wege aus der Gewalt

Steiermark
20.11.2023 14:27

Wer Gewalt erlebt, bekommt in der Steiermark an vielen Stellen Hilfe. Aber wie bringt man dieses Angebot unter die Leute? Kinospots und ein neuer TikTok-Kanal sollen helfen.

Zwölf Frauen wurden alleine in diesem Jahr in der Steiermark getötet. „Keine von ihnen hat sich vorher Hilfe geholt“, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). Woran liegt das? Wussten die Frauen nicht, wo sie Hilfe bekommen? Oder haben sie sich nicht getraut, welche zu holen? „Das lassen wir jetzt genauer untersuchen“, sagt ÖVP-Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer.

Die steirischen Frauenhäuser versuchen nun mit fünf neuen Kinowerbespots, so viele Betroffene wie möglich zu erreichen. Ab Freitag bis Mitte Dezember laufen in so gut wie allen Kinos in ganz Österreich die – teils erschütternden – Clips. „In der Steiermark gibt es gute Hilfsangebote – aber sie nutzen nichts, wenn sich niemand dorthin wendet“, sagt Frauenhäuser-Geschäftsführerin Michaela Gosch.

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Die Idee für die Kinospots kam von einem unserer Zivildiener. Die Steiermark ist gut aufgestellt - aber das hilft nichts, wenn es niemand weiß.

(Bild: Sepp PailSepp Pail)

Michaela Gosch, Geschäftsführerin der Frauenhäuser

Gewalt beginnt schon vor dem blauen Auge
Vier Frauen schildern in den kurzen Videos von Fabian Ifkovich und Christoph Wanderer Situationen, in denen sie Gewalt erlebt haben. Immer beginnen sie märchenhaft schön – ein toller gemeinsamer Abend, ein frisch verliebtes Paar – bis die Situation eskaliert. „Gewalt ist aber nicht nur ein blaues Auge. Sie beginnt schon viel früher“, erklärt Gosch. Nämlich dort, wo Frauen beleidigt, eingesperrt, kontrolliert und misshandelt werden.

Präsentation im Grazer Schubert-Kino, von links: Filmemacher Fabian Ifkovich und Christoph Wanderer, Michaela Gosch, Landesrätinnen Doris Kampus und Simone Schmiedtbauer, Michael Kurzmann (Fachstelle für Burschenarbeit) und TikToker Juri Heusgen (Bild: Land Steiermark/Weissitsch)
Präsentation im Grazer Schubert-Kino, von links: Filmemacher Fabian Ifkovich und Christoph Wanderer, Michaela Gosch, Landesrätinnen Doris Kampus und Simone Schmiedtbauer, Michael Kurzmann (Fachstelle für Burschenarbeit) und TikToker Juri Heusgen

Auch ein Mann kommt in einem der Filme vor: Jobverlust, Alkohol und Verzweiflung machten ihn zum Gewalttäter, der seine Fehler schließlich selbst erkennt.

Über die Social-Media-Plattformen TikTok und Instagram versuchen Frauenhaus und Männerberatungsstelle nun außerdem junge Menschen zu erreichen. „Genderwahn“ heißt der Account, auf dem Experten Tipps zu Liebe und Beziehungen geben.

Infos: www.hilfebeigewalt.at

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