Wirbel um Blauen

Trotz zweiten Alko-Unfalls weiter im Gemeinderat

Niederösterreich
18.06.2025 11:00

Innerhalb von knapp zwölf Monaten hat Michael Sommer mit seinem Tesla zwei Verkehrsunfälle in alkoholisiertem Zustand verursacht. Der freiheitliche Politiker aus dem Weinviertel hat daraufhin seinen Rücktritt als Landtagsabgeordneter erklärt. Gemeinderat in Hollabrunn bleibt er allerdings – das sorgt jetzt für Wirbel.

„Ich habe einen schweren Fehler gemacht und ziehe daraus die logische Konsequenz – keine Ausreden, Strafe muss sein!“ Geknickt gab sich Michael Sommer jüngst nach seinem bereits zweiten Alko-Unfall und legte sein Mandat im NÖ-Landtag nieder. „Die Niederlegung meines Landtagsmandats ist ein großer und tiefgreifender Schritt für mich, den viele nicht so manchen würden“, lobte sich der Freiheitliche dafür selbst. Und wurde von FPÖ-Landesparteichef Udo Landbauer bestärkt: „Es ist positiv zu bewerten, dass Michel Sommer hier Einsicht zeigt.“

Nur halber Rücktritt
Doch bis in alle politischen Ebenen scheint die Einsicht des blauen Alkolenkers nicht zu reichen. Denn dem Landtag sagt Sommer zwar ade, an seinem Sitz im Hollabrunner Gemeinderat hält der Freiheitliche allerdings fest. Schon nach dem ersten Unfall im Vorjahr hatten seine Parteifreunde im Weinviertel Sommer die Mauer gemacht – mit dem Hinweis, er habe aus seinem Unfall gelernt. Den Rücktritt als Landtagsabgeordneter hat Sommer nun damit erklärt, er könne „nur dann glaubwürdig Maßstäbe setzen und einfordern, wenn ich selbst danach lebe“. Und genau das fordert jetzt die ÖVP auch auf Gemeindeebene von ihm. 

Harte Attacke der ÖVP
„Warum wird hier mit zweierlei Maß gemessen?“, fragt ÖVP-Stadtparteiobfrau Marlis Schmidt.  Die Antwort von Sommer: „Ein Gemeinderatsmandat zurückzulegen, wäre nicht nur unüblich, sondern würde auch verhindern, dass ich auf Augenhöhe und im persönlichsten Bereich für die Menschen da sein kann.“ Schmidt hält entgegen, dass gerade auf Gemeindeebene Nähe, Vertrauen und Vorbildwirkung zählen würden: „Werte, denen Sommer nicht gerecht wird. Die Gemeinde ist kein Auffangbecken für beschädigte Karrieren.“

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