Das Land Tirol startet ein neues Projekt mit der Tigewosi, um dem Leerstand einmal mehr den Kampf anzusagen. Etwaige Risiken für den Vermieter fallen weg. Erstes Ziel sind 50 Mietverträge.
Leistbares Wohnen beschäftigt nicht nur die Tiroler Gemeinden, sondern auch das Land. Ein Schlagwort, das dabei regelmäßig fällt, ist der Leerstand. Über Jahre hinweg leer stehende Wohnungen sind den Politikern ein Dorn im Auge, weil unnötig Grünflächen für neuen Wohnraum bebaut werden müssen. Am Freitag präsentierte LHStv. Josef Geisler (ÖVP) zusammen mit Tigewosi-Prokurist Edgar Gmeiner und Roman Schöggl als Koordinator das Projekt „Sicheres Vermieten“.
„Laut Statistik Austria werden in Österreich 13 Prozent des bestehenden Wohnraums nicht genutzt. In Tirol dürfte es ähnlich sein“, so Geisler .
Wir hoffen in der ersten Phase auf rund 50 leer stehende Wohnungen, die wir so füllen können.
Josef Geisler
Bild: Birbaumer Christof
Land errichtet Verträge
Das Projekt zielt darauf ab, die leer stehenden Wohnungen an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Wie genau, das erklärt Schöggl: Über eine Webseite des Landes stellt der Vermieter einen Antrag an die Koordinationsstelle, die mit einem Vertreter der Tigewosi als Mietverwaltung die Wohnung auf die Vermietbarkeit überprüft. Die Koordinationsstelle organisiert eine Besichtigung mit mehreren potenziellen Mietinteressenten. Die Entscheidung, wer einziehen darf, liegt zur Gänze beim Vermieter.
Die Verträge werden vom Land vorbereitet und anschließend unterzeichnet. Während des Mietverhältnisses kümmert sich die Tigewosi um etwaige Probleme, die auftreten. Nach drei Jahren endet der Mietvertrag. Entweder der Mieter zieht aus oder es kommt zu einer Neuvermietung mit ihm.
Voraussetzungen für Vermieter und Mieter
„Als Vermieter kommen nur Privatpersonen in Frage, die nicht mehr als drei Wohnungen vermieten. Die Wohnung darf nicht größer als 150 Quadratmeter sein, muss einen separaten Eingang, eine Wasserentnahmestelle sowie ein WC haben und beheizt werden können“, sagt Schöggl weiter. Als Mieter kommen ebenfalls nur Privatpersonen in Frage, die keine andere Wohnung haben. Die Bewerbung für eine Wohnung erfolgt online.
Der Vermieter wird schadlos gehalten.
Roman Schöggl
„Längerfristig mehrere Hundert Wohnungen Ziel“
Die Vorteile für die Vermieter laut Gmeiner: „Sämtliche buchhalterische, technische und administrative Aufgaben übernehmen wir. Sollte eine Zahlung des Mieters ausbleiben, wird auf die Kaution zurückgegriffen. Ist diese aufgebraucht, bekommt der Vermieter trotzdem Geld.“ Sollte die Wohnung am Ende übermäßig abgenutzt werden, springt die Koordinationsstelle ein. „Der Vermieter wird schadlos gehalten“, sagt Schöggl. „Wir hoffen in der ersten Phase auf rund 50 leer stehende Wohnungen, die wir so füllen können. Längerfristig wären mehrere Hundert wünschenswert.“
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