„Krone“-Kommentar

Schnee von gestern

Kolumnen
26.10.2023 20:00

Dieses Wochenende startet der Skiweltcup in Sölden, die Skisaison beginnt also wieder mal im Oktober. Aber statt verschneiter Landschaft und winterlicher Vorfreude werden die Übertragungsbilder eher eine Steinwüste, garniert mit einem Schneestreifen, zeigen.

Auf Ö3 läuft ein Werbespot, in dem „Sölden unter Palmen“ beworben wird. An Absurdität kaum zu überbieten, das finden auch Wintersportler, die sich im Rahmen von „Protect our Winters“ gegen die voranschreitende Klimakrise aussprechen. Mit einer von ihnen habe ich gesprochen.

Manuela Mandl ist Weltmeisterin im Snowboard Freeride. Sie erzählt mir von ihrem Hausberg, dem Dachstein, dessen Gletscher zu ihrem Trainingsgebiet wurde und für sie zur Veranschaulichung des Gletschersterbens. Früher ein Ganzjahresskigebiet und einer der wichtigsten Trainingsspots für europäische Snowboarder, heute gar nicht mehr in Betrieb, weil der Gletscher zu großen Teilen verschwunden ist. Genau deshalb setzt sie ihre Stimme gegen die voranschreitende Zerstörung ein.

Anstatt die Wintersaison absurd früh zu beginnen, sollten die Verbände die sich verändernden Rhythmen der Natur anerkennen. Gerade weil Wintersport Freude und Lebensqualität für viele Menschen, aber auch ein großer Wirtschaftsfaktor in Bergregionen ist, sollte Klimaschutz ganz oben auf den Agenden der Verantwortlichen stehen. Sonst wird Skifahren in Österreich bald Schnee von gestern sein.

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