Nach Amoklauf in Graz

Schule wird umgestaltet, Unterricht in AVL-Gebäude

Steiermark
15.07.2025 15:26

Das BORG Dreierschützengasse in Graz wird nach dem Amoklauf saniert und umgebaut, der Unterricht findet ab September in einem nahen Firmengebäude statt – für wie lange, ist noch offen. Ein bekannter Künstler soll die farbliche Neugestaltung übernehmen, Schüler und Lehrer werden eingebunden.

Wie geht es am Gymnasium Dreierschützengasse weiter? Diese Frage hat in den vergangenen Wochen Lehrer, Schüler, Eltern, Experten und Politik beschäftigt, nun ist nach Prüfung zahlreicher Varianten (darunter auch ein vollständiger Umbau) eine Grundsatzentscheidung gefallen: Das Gebäude wird umfassend saniert und teilweise neu gestaltet, soll aber seine Identität behalten.

Zentral ist ein neues Farbkonzept. Die künstlerische Leitung übernimmt laut Bildungsdirektion ein renommierter Künstler – der Name wird noch nicht verraten. Eingebunden sind auch Schüler und Lehrkräfte aus dem musisch-kreativen Bereich und ein Architekt. Neu gestaltet werden zudem der Eingangsbereich und die Außenflächen. Die Klassenräume, in denen der 21-jährige Mörder zehn Menschenleben auslöschte, dürften künftig wohl nicht mehr für den Unterricht genutzt werden.

Unterricht in nahem Firmen-Gebäude
Die Kosten für den Umbau werden vom Bund getragen. Für die Zeit der Arbeiten übersiedelt die Schule in ein nahe gelegenes Gebäude der AVL. Es sei modern ausgestattet, biete genügend Platz und liege hinter der Helmut-List-Halle, die ja am Tag des Amoklaufs und in der Zeit danach die Jugendlichen beheimatet hat. Über den Sommer wird das Gebäude adaptiert. Wie lange diese Übergangslösung in Kraft sein wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

„Das BORG Dreierschützengasse hat immer schon großen Wert auf musisch-kreative Bildung gelegt. Daran knüpfen wir an. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und einem Künstler wollen wir der Schule ein neues, künstlerisches Gesicht geben – eines, das vertraut bleibt und gleichzeitig Raum für Neues schafft“, sagt Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner. 

Positiv kommentieren die Entscheidung auch Martin Netzer, Generalsekretär des Bildungsministeriums, Personalvertretungsobmann Michael Harb und Mirza Candic, Obmann des Elternvereins. „Ein besonderer Dank gilt auch allen Beteiligten am Sommerprogramm, das unseren Kindern nicht nur Stabilität und Gemeinschaft bietet, sondern ihnen auch zeigt, dass sie in dieser Übergangszeit nicht alleine sind“, sagt Candic.

Ehemalige Schüler gestalten Programm
Angeboten werden unter anderem tiergestützte Einzel- und Gruppentherapien, ein regelmäßiger Besuch am Pferdehof, Hundetreffen am Schulgelände sowie ein kostenloser Sommerförderunterricht in zentralen Unterrichtsfächern ab Ende August. Ergänzt wird das Programm durch die ehrenamtliche Initiative „Seite an Seite“, die von ehemaligen Schülerinnen und Schülern organisiert wird und Picknicken, Kochen, Schreibwerkstätten und Brettspielnachmittage umfasst. 

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