Eine „Heimat-Tour“ führte FPÖ-Chef Herbert Kickl nach Bregenz in Vorarlberg. Ein abgesagter Teil der Veranstaltung sorgte bereits im Vorfeld für Aufregung.
FPÖ-Parteichef Herbert Kickl rührt diesen Herbst kräftig die Werbetrommel und geht im Oktober und November auf sogenannte „Heimat Tour“ durch ganz Österreich. Am Freitag hat er auch Bregenz einen Besuch abgestattet - und bereits vor seinem Eintreffen für Wirbel gesorgt.
Schon in anderen Bundesländern war Kickl in Begleitung angekündigt: Eine Schneiderin würde bereitstehen und den Gästen die Hosenbünde enger oder vielleicht auch weiter machen, Knöpfe annähen oder Röcke kürzen. Die PR-Aktion soll laut FPÖ ein Zeichen der Nachhaltigkeit sein. So weit, so harmlos. Doch für Bregenz war keine Schneiderin angekündigt, sondern ein Messer- und Scherenschleifer. Laut Einladung, die von diversen Blauen auf den sozialen Medien gepostet wurde, solle man „stumpfe Messer und Scheren vor der Veranstaltung abgeben und danach ,scharf’ nach Hause bringen!“
Die Kritik folgte prompt. So ließ Vorarlbergs Grünen-Chefin Eva Hammerer ausrichten: „Bei einer politischen Veranstaltung Messer wetzen zu lassen, ist eine neue Dimension blauer Hetze. Hier überschreitet die FPÖ eine rote Linie.“ Parteiveranstaltungen, wo gehetzt werde und Messer geschärft würden, brauche man ganz sicher nicht - „so etwas ist brandgefährlich“.
Anreise ja, Messerschleifer nein
Ihre Bedenken habe sie im Übrigen auch im Beisein von Vorarlbergs FPÖ-Chef Christof Bitschi geäußert, so Hammerer: „Vorarlberg hat immer schon auf Zusammenhalt gesetzt und nicht auf Hetze.“ Interessant ist nun, dass Kickl am Freitag tatsächlich ohne Messerschleifer angereist ist.
„Das macht sie nicht weniger gefährlich“
Hammerer zeigte sich darob hoffnungsfroh: „Vielleicht haben sie wirklich verstanden, dass wir so etwas in Vorarlberg nicht wollen. Das macht sie aber nicht weniger gefährlich.“ Die „Krone“ hat im Büro der Freiheitlichen nachgefragt: Ja, Kickl sei in anderen Bundesländern mit einem Handwerker-Wagen angereist. Dieser stünde aber diesmal aber nicht zur Verfügung. Ein Umstand, über den man bei den Ländle-Freiheitlichen, die innerhalb der FPÖ nicht unbedingt zu den Scharfmachern zählen, vielleicht gar nicht so unglücklich ist.
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