Butterweich ist „Sepperls“ Panzer! Denn der Winzling ist frisch aus seinem Ei geschlüpft. Weil das Baby statt im Brutkasten das Licht der Welt in einem Weinviertler Garten erblickte, gilt die Geburt als rares Naturereignis.
Löwenzahn, Rotklee, Gänseblümchen und noch so manche andere Sprießdelikatesse aus des Schildkrötenpapas wenig gemähtem Naturgarten lässt sich der Zwei-Euro-große „Sepperl“ schmecken. „Dass er eine kleine ökologische Sensation ist, ahnt unser Nachwuchs freilich nicht“, schmunzelt der 70-jährige Günther Siegl aus Klein Engersdorf in der Gemeinde Bisamberg.
Das Glück für die frisch aus dem Ei geschlüpfte Griechische Landschildkröte: Als ehemaliger Betreiber zweier Tierhandlungen weiß der Pensionist genau um die Bedürfnisse seiner Schützlinge aus südlichen Gefilden.
Züchter ist besorgt
Insgesamt 14 dieser wundersamen Vierbeiner tummeln sich in ihrem von Besitzer Siegl liebevoll strukturierten Biotop direkt vor der Haustür. Irgendwann dürfte es zwischen einem Männchen und einem Weibchen gefunkt haben. Jedenfalls krabbelte aus dem Salatbeet plötzlich der Neuankömmling der Familie hervor. Rasch stand fest – „Sepperl“ war in einem von der Mama gegrabenen Gelege aus dem Ei geschlüpft. Dass es sich um einen Buben handelt, steht für Siedl deswegen fest, weil es jetzt im Boden unter 30 Grad hatte und bei diesen Temperaturen – auch in der freien Natur – nur Manderl geboren werden. Genau dieser Umstand macht dem Züchter allergrößte Sorgen. Denn, weil es durch den Klimawandel immer wärmer wird, könnte die Spezies eben aus Mangel an Herren der Schöpfung in ihren Ursprungsgebieten bald aussterben!
Auch davon weiß „Sepperl“ nichts: Er ist mittlerweile in ein gemütlich-warmes Terrarium übersiedelt. „Für draußen ist er noch zu zart und zerbrechlich. Im Frühjahr geht es aber in die grüne Wiese“, verspricht Siegl.
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