Auf der Überholspur

„Beängstigend“: Helmut Marko huldigt McLaren-Duo

Formel 1
09.10.2023 12:14

Während Red Bull mit Max Verstappen eine weltmeisterliche Party in Katar feierte, etablierte sich McLaren mit dem jungen Erfolgsduo Oscar Piastri (22) und Lando Norris (23) im Saisonfinish endgültig als zweite Kraft der Formel 1. Helmut Marko fand lobende Worte für die beiden Youngster.

In den jüngsten drei Rennen holten die orangenen „Papayas“ sogar mehr Punkte als Verstappen und sein Teamkollege Sergio Perez. Im Sprintrennen nördlich von Doha überflügelte Piastri auch den niederländischen Triple-Weltmeister.

Oscar Piastri (m.) triumphierte im Katar-Sprint vor Weltmeister Max Verstappen (l.) und Lando Norris. (Bild: AP Photo/Darko Bandic)
Oscar Piastri (m.) triumphierte im Katar-Sprint vor Weltmeister Max Verstappen (l.) und Lando Norris.

Bemerkenswerte Formkurve
„Die McLarens waren sehr, sehr schnell. Das war ein hartes Rennen“, sagte der gekrönte Verstappen nach seinem 14. Saisonsieg und zeigte sich vor allem von Rookie Piastri beeindruckt. In den ersten acht Rennen holten der Australier Piastri und der Brite Norris gemeinsam nur 17 Punkte, nach dem 17. von 22 Saisonrennen stehen 219 zu Buche. Norris schaffte es als Dritter nun dreimal in Serie auf das Stockerl, und auch der Sonntagszweite Piastri wird immer schneller. Zusammen zelebrierten sie auf dem Lusail International Circuit 500 Podestplätze in der F1-Geschichte für McLaren.

„Das Wochenende war sehr positiv. Wir sind das zweitschnellste Auto und das ist für die Zukunft wirklich gut“, sagte McLaren-Teamchef Andrea Stella im ORF. „Ich bin glücklich, dass wir zum Spektakel beitragen können, dass die Formel 1 spannender wird.“

Marko erwartet „harten Kampf“
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko sprach seine Hochachtung aus. „Wir haben unser Tempo auf McLaren ausgerichtet. Das ist beachtenswert, beängstigend ist es, dass es auf jeder Strecke passiert. Sie sind unsere konstantesten Verfolger, die immer noch zulegen“, sagte der Steirer. „Das kann für nächstes Jahr wahrscheinlich ein harter Kampf werden.“ Andere Teams könnten vom reinen Speed her „das Tempo von McLaren und uns nicht mitgehen“.

Dr. Helmut Marko (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Dr. Helmut Marko

Während Verstappen ungefährdet einen Start-Ziel-Sieg einfuhr, gilt der Geschwindigkeitsvorteil für Perez nur in der Theorie. Der Mexikaner missachtete mehrmals die Streckenbegrenzungen und kassierte nach einem Start aus der Boxengasse insgesamt drei Fünf-Sekunden-Strafen. „Sergio hat leider ein paar Track Limits übersehen. Er hat das schon variiert auf verschiedene Kurven. Es läuft momentan nicht“, sagte Marko.

Perez profitiert von Mercedes-Crash
Weil Lewis Hamilton bei einer Kollision mit seinem später viertplatzierten Teamkollegen George Russell auf der Strecke blieb, baute Perez seinen Vorsprung als Zehnter dennoch um einen Punkt aus. 30 Zähler beträgt der Polster auf den Rekordweltmeister sechs Rennen und zwei Sprints vor Saisonende. Der Austro-Rennstall will unbedingt erstmals in der eigenen Formel-1-Historie einen Doppelsieg in der WM-Wertung feiern. „Ich hoffe, wir können den zweiten Platz hinüberretten“, erklärte Marko.

Für Perez werden die verbleibenden Rennen der maßgebliche Indikator, ob der 33-Jährige in der nächsten Saison weiter im Red Bull sitzen darf. „Checo muss jetzt abliefern“, betonte Marko. Er bekräftigte, dass Perez einen Vertrag bis Ende 2024 hat. „Und so wollen wir das auch einhalten.“

Bei Sergio Perez läuft es aktuell nicht rund. (Bild: APA/AFP/MOHD RASFAN)
Bei Sergio Perez läuft es aktuell nicht rund.

Die Hitze im Wüstenstaat brachte die Fahrer indes an ihre Grenzen - und darüber hinaus. „Das war viel zu gefährlich“, sagte Norris. „Ich dachte, ich werde ohnmächtig. Es war verrückt, wie heiß es war, wie in einem Ofen“, beschrieb Russell seine Fahrt im Mercedes.

Sargeant bricht ab, Ocon muss sich übergeben
Gleich mehrere Piloten wurden wegen Dehydrierung medizinisch behandelt. Die ärgsten Probleme hatte offenbar Williams, weil sich das Cockpit aus einem bisher nicht bekannten Grund zusätzlich aufheizte. Alexander Albon musste medizinisch untersucht werden, sein Teamkollege Logan Sargeant gab vorzeitig entkräftet auf. Esteban Ocon von Alpine musste sich sogar in seinem Wagen übergeben.

Die spanische Zeitung Marca schrieb von einem „Höllenrennen“. Fernando Alonso hatte sein Aston-Martin-Team per Funk sogar gefragt, ob man bei einem Boxenstopp nicht einfach Wasser über seinen Kopf schütten könnte. „Aber das wurde nicht erlaubt“, sagte der 42-jährige Spanier: „Mein Sitz war brennend heiß und ich hatte das Gefühl, dass meine rechte Seite durch die Hitze verbrannt wurde.“

„Es ist wie in einer Sauna, es ist einfach zu warm“, sagte der für seine ausgezeichnete Fitness bekannte Verstappen: „Das hat nichts mit Training zu tun, denn wir sind alle sehr fit.“ Piastri sprach überhaupt vom härtesten Rennen seines Lebens. „Wir müssen darüber reden, das ist keine gute Situation für uns Fahrer.“ Immerhin lindert der Rennkalender für das nächste Jahr die Sorgen im Fahrerlager. Für 2024 ist der Grand Prix erst für den am 1. Dezember angesetzt.

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(Bild: KMM)



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