Nach Paszek-Hilferuf

Novak: „Ich erhalte nach jedem Match Drohungen“

Tennis
16.09.2023 07:13

Hassbotschaften gehören für Tennisprofis zum traurigen Alltag. Teils trifft es sogar Freundinnen. Schuld sind die sozialen Medien.

Hassbotschaften, Beschimpfungen, sogar Todesdrohungen - was Tamira Paszek am Donnerstag öffentlich machte, ist im Tennis leider trauriger Alltag. Jeder Spieler, jede Spielerin bekommt diese Nachrichten, dutzendweise.

(Bild: GEPA pictures)

„Ich erhalte solche Drohungen nach jedem Match“, erzählt Dennis Novak. Immer von Leuten, die Wetten verloren haben, immer auf den sozialen Netzwerken, wo jeder Mensch Zugriff auf die Spieler hat. Er erhält sie sogar, wenn er gewinnt. „Aber die haben dann auf irgendein Ergebnis gewettet.“ Noch schlimmer: „Manchmal erhält sogar meine Freundin solche Hassbotschaften.“

Auch Jurij Rodionov bestätigt, dass dies gang und gäbe sei. „Das gehört leider im Tennis dazu.“ Als Teenager schrieb er teils sogar zurück. „Manche haben sich dann sogar entschuldigt“, meint er. Nach manchen Niederlagen beauftragt er auch Freunde, die Nachrichten bei seinen Accounts zu löschen.

Sebastian Ofner (Bild: GEPA pictures)
Sebastian Ofner

Bei einigen Partien ufert das ohnehin schon Hässliche noch mehr aus. Sebastian Ofner etwa erhielt nach seiner Kitzbühel-Niederlage gegen Molcan, bei derer schon 6:4, 5:0 geführt hatte, über 500 Hassbotschaften von enttäuschten Wettern. „Die meisten kann ich weglächeln, aber wenn sie mir drohen, zu meinem nächsten Turnier zu kommen und mich zu erledigen, melde ich das der ATP.“ Die Polizei versucht dann, die Accounts rückzuverfolgen. Novak weiß, dass viele Spieler probieren, dagegen vorzugehen. „Aber es kommt wenig dabei heraus.“

Gesetzesänderung?
Möglich macht diese Drohungen eben die Anonymität des Internets. Es bräuchte neue Gesetze. Österreichs Tennis-Sportdirektor Jürgen Melzer hofft auf eine EU-Regelung, schlägt vor, dass man sich auf sozialen Medien künftig nur per Passfoto anmelden kann.

Alexander Peya (Bild: GEPA)
Alexander Peya

Wie sehr Hassbotschaften erst durch soziale Medien ermöglicht werden, bestätigt auch Ex-Doppel-Ass Alex Peya. Lange war das für ihn kein Thema, weil es diese nicht gab. „Aber gegen Ende meiner Karriere musste ich auch immer viele Hassbotschaften löschen.“ Er dachte nie groß darüber nach. „Aber wenn ein Mädchen Todesbotschaften bekommt, ist das traumatisierend.“

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