Wetten auf Wahltermin. Wann wählen wir denn? Natürlich erst im Herbst, versichern Türkise und Grüne, wenn auch die Grünen zuletzt weniger deutlich. Und so wurden die (fiktiven) Wetteinsätze auf einen vorgezogenen Wahltermin im März, also noch vor Ostern, höher. In der heutigen Ausgabe der „Krone“ versuchen wir aufzulisten, was für und was gegen frühere Neuwahlen spricht. Dafür unter anderem, dass in der ÖVP befürchtet wird, dass ein gutes freiheitliches Abschneiden bei den EU-Wahlen im Juni eine schlechte Dynamik für nachfolgende Nationalratswahlen auslösen könnte. Auch die vermutete SPÖ-Schwäche könnte man mit einem früheren Termin ausnützen - ehe Andreas Babler womöglich doch einen Aufwärtstrend schafft. Und auch die wirtschaftliche Lage könnte für das Frühjahr sprechen. Dagegen? Die Sorge vor dem Machtverlust - die ÖVP wird mit Sicherheit deutlich verlieren, voraussichtlich auch Platz 1, die Grünen dürften aus der Regierung fliegen. Auch die Mengen an Aufgaben, die noch zu lösen wäre, wird ins Treffen geführt. Das kann man freilich auch umgekehrt sehen: Denn viele trauen dieser Regierung längst nicht mehr zu, eine Menge lösen zu können.
Kontraproduktives Kleben. Aufgeregte Kinder, aufgeregte Eltern - Schulstart in sechs Bundesländern! Für viele begann am Montag der sogenannte „Ernst des Lebens“ allerdings mit Tränen und Verspätung. Weil Klimakleber in Innsbruck, Graz und Linz Montag früh Straßen blockierten. In Graz klebten sie sich überhaupt gleich vor dem Schulzentrum Sacre Coeur auf die Straße. Und versetzten Eltern und vor allem ohnehin hochaufgeregte Kinder damit erst recht in einen Ausnahmezustand. Tränen bei Kindern, Aggressionsausbrüche bei Eltern: „Deppat“ war da noch der harmloseste Kommentar. Bei allem Verständnis für das Anliegen der Klimakleber, auf die dramatische Zuspitzung der Erderwärmung und die dramatische Nicht-Reaktion der Politik auf diese Bedrohung dramatisch hinzuweisen: Viele ihrer Aktionen sind ein Bärendienst für das Anliegen, lösen auch bei Sympathisanten Kopfschütteln aus. Wie formulierte es der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), einer der besonnensten Politiker im Lande, so treffend in der ORF-Pressestunde am Sonntag? Er nehme die Ängste der Protestierenden „sehr bewusst wahr“, habe „Verständnis für ihre Sorgen“. Aber, so Kaiser: „Ich halte manche der Vorgehen der Klimakleber für kontraproduktiv, nämlich auch in der Bewusstseinsbildung“. Wie wahr: Sich am ersten Schultag vor Schulen anzupicken und den ohnehin hochgradig angespannten Kindern noch zusätzlichen Stress zu bescheren - das ist absolut kontraproduktiv. Man kann auch sagen: „deppat“.
Kommen Sie gut durch den Dienstag!
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