Urlaub, Unwetter und Hitze: Vielen Steirern ist im Sommer die Lust auf das Blutspenden vergangen. Das sorgt jetzt für einen Engpass. Das Rote Kreuz will mit vielen Blutspendeaktionen gegensteuern.
In den letzten Wochen hat es viele Menschen wieder in die Ferne gezogen. Durch die Ferienzeit sind allerdings die Blutkonservenbestände in der Steiermark gesunken. Auch wenn sich diese Entwicklung in den letzten Tagen etwas gebessert hat, bleibt die Lage angespannt.
Urlaube und Hitze als Spenden-Dämpfer
„Es ist noch nicht ganz dramatisch, aber wir haben einfach über einen längeren Zeitraum gemerkt, dass Spender konstant ausgeblieben sind“, berichtet Martin Preiml, stellvertretender Leiter des Blutspendedienstes. Doch nicht nur die Urlaube hätten zu dieser Situation geführt. „Auch die Hitzewelle und die schweren Unwetter haben eine Rolle gespielt.“
Bevor die Versorgungslage in den Krankenhäusern einen kritischen Punkt erreiche, würde man dem bevorstehenden Engpass nun mit Blutspendeaktionen in der gesamten Steiermark entgegenwirken. „Wir reagieren frühzeitig, damit wir dann nicht plötzlich um Hilfe schreien müssen“, sagt Preiml, der auf viele Spender hofft. Besonders die Blutgruppen A negativ und A positiv sowie 0 negativ würden dringend gesucht.
Rund um das Thema Blutspenden tauchen oft Fragen auf. Die Abnahme selbst läuft recht simpel ab, in weniger als einer Stunde kann man zum Lebensretter werden, Termine gibt es immer wieder.
Wie lange dauert eine Blutspende?
Etwa 7 Minuten dauert eine Blutspende. Nach ca. 45 Minuten ist der Vorgang inklusive Datenbekanntgabe, medizinischem Check und Ruhepause erledigt.
Wer darf spenden?
Für die Spende muss man 18 Jahre alt sein und mindestens 50 Kilogramm wiegen. Frauen können 4- bis 5-mal pro Jahr spenden, Männer bis zu 6-mal jährlich.
Wie viel Blut wird abgenommen?
Etwa 500 ml werden abgenommen. Das Blut ist dann 42 Tage lang haltbar. Das Rote Kreuz benötigt jährlich 50.000 dieser Konserven.
Mehr als 20 Sicherheitstests
Die Abnahme selbst sei für den Spender sicher, Sorgen müsse man dabei keine haben. Nach einem kurzen Pieks gelangen rund 500 Milliliter Blut direkt in einen Beutel. Gleich nach der Spende wird das abgenommene Vollblut in mehrere Komponenten getrennt und im Labor mehr als 20 Sicherheitstests unterzogen. Sofern es keine Auffälligkeiten gibt, stehen die Blutprodukte dann in den Spitälern bereit: bei Operationen oder nach Unfällen.
Auch Behandlungen von schweren Erkrankungen sind ohne Spenderblut kaum möglich, und künstliche Alternativen gibt es nicht. Daher müssen täglich genügend frische Spenden für Patienten vorhanden sein. „Zu bedenken ist, dass eine Konserve nur 42 Tage haltbar ist und es aufgrund dessen kontinuierlich zu Spenden kommen sollte.“
Blutspendetermine sind unter www.gibdeinbestes.at einsehbar
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