Mögliche Therapien

Volksleiden „Kalkschulter“

Gesund
01.09.2023 06:00

Wenn es plötzlich in der Schulter „spießt“, ist oft die sogenannte Kalkschulter daran schuld - eine der häufigsten Ursachen für Beschwerden in diesem Areal. Worum es sich dabei genau handelt und welche vielfältigen Therapiemöglichkeiten es bei schmerzhaften Kalkeinlagerungen gibt, erklären drei Fachärzte.

„Wie bereits der Name verrät, kommt es bei einer Kalkschulter zu einer Einlagerung von Kalk in der Schulter - vor allem dort, wo die Sehnen nicht gut durchblutet werden oder das Schulterdach Druck ausübt“, erklärt Dr. Felix Rittenschober, Orthopäde am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.

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Wenn sich die Kalkdepots auflösen, kann Kalk in den Schleimbeutel gelangen. Dies ruft dann eine (akute) Entzündungsreaktion hervor.

OA Dr. Martin Bischofreiter, MSc, Orthopäde

Schmerzhaft ist übrigens meist nicht die Ablagerung selbst, sondern deren Abbau: „Wenn sich die Kalkdepots auflösen, kann Kalk in den Schleimbeutel gelangen. Dies ruft dann eine (akute) Entzündungsreaktion hervor“, beschreibt OA Dr. Martin Bischofreiter, MSc, Orthopäde im selben Spital. Die Beschwerden treten oft „über Nacht“ auf. „Es sind insbesondere Ruheschmerzen, die den Patienten Probleme bereiten und zu einer Schonhaltung führen“, so Dr. Bischofreiter. Häufig kommen auch noch Verspannungen hinzu.

So stellen sich Kalkdepots im Röntgen dar. (Bild: Ordensklinikum Linz)
So stellen sich Kalkdepots im Röntgen dar.

Schonung, Medikamente bis hin zur Operation
In der Akutphase helfen Schonung, Schmerzmittel oder eine Injektion mit Kortison. Diese wirkt entzündungshemmend, abschwellend und verringert so das Leid. „Physikalische Maßnahmen wie lokale Kälteanwendungen, Lasertherapie oder Ultraschallanwendungen können die Symptome ebenfalls lindern“, erklärt Prim. Dr. Daniela Gattringer, MSc, Leiterin der Abteilung für Physikalische Medizin und Rehabilitation.

Dr. Felix Rittenschober, Prim. Dr. Daniela Gattringer, MSc, OA Dr. Martin Bischofreiter, MSc. (Bild: Ordensklinikum Linz)
Dr. Felix Rittenschober, Prim. Dr. Daniela Gattringer, MSc, OA Dr. Martin Bischofreiter, MSc.

Bewährt hat sich auch Stoßwellentherapie. Diese zerstört jedoch nicht das Kalkdepot, wie oft vermutet. „Vielmehr lösen die Druckimpulse die Freisetzung von wachstums- und entzündungshemmenden Faktoren aus und fördern gleichzeitig die Durchblutung“, ergänzt die Fachärztin. Sobald es die schmerzhaft entzündete Kalkschulter wieder zulässt, sollte zudem mit Physiotherapie begonnen werden, um langfristige Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Halten die Symptome an, ist mitunter eine Operation nötig, bei der das Kalkdepot reduziert wird.

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