Ist das noch normal?

Was die Unwetter mit dem Klimawandel zu tun haben

Klima
04.08.2023 21:15

Regenrekorde, Tornados, Überflutungen, schwerste Hagelgewitter - fast täglich beherrschen Berichte über Wetterextreme die Schlagzeilen dieses Sommers. Durch die Klimakrise werden derlei Naturereignisse Schritt für Schritt zur neuen Normalität.

Selbst kleinste Bäche verwandeln sich in diesen Stunden zu reißenden Flüssen, gewaltige Windböen deckten in den vergangenen Wochen zahlreiche Dächer ab. All das sind einzelne Wetterereignisse, in der Häufung zeigt sich aber: Die Klimakrise ist längst angekommen.

Während die extrem langen Hitzewellen der vergangenen Jahre in diesem Sommer ausgeblieben sind, zeigen sich die Folgen dieses Jahr im anderen Extrem - eben durch verstärkte und intensivere Unwetter.

Rekordpegel in Flüssen, Bächen und Seen
Das zeigt sich ganz aktuell wieder am Beispiel Kärnten. Innerhalb von 24 Stunden sind am Loiblpass 123,6 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - das entspricht dort der mit Abstand höchsten Regenmenge für einen Sommermonat seit Messbeginn. Gleich mehrere Bäche und Flüsse in den Karawanken durchlebten ein 100-jährliches Hochwasser, manche Seen, wie der Wörthersee oder auch der Ossiachersee erreichten einen Pegel wie seit 1991 nicht mehr.

Zu warmes Meer bringt Wassermassen in die Luft
Die gewaltigen Wassermassen sind dabei eine unmittelbare Folge des Klimawandels - konkret liegt das Problem nämlich an der (zu) hohen Temperatur im Mittelmeer. „Die Adria ist rund 2 Grad wärmer als normal“, erklärt etwa der ORF-Meteorologe Daniel Schrott auf Twitter. Durch die aktuelle Wetterlage verdunstet mehr Wasser, wodurch auch mehr Feuchtigkeit in der Luft ist, „die zu den Alpen transportiert wird“, führt er weiter aus. Das Resultat: Mehr Niederschlag, wie man auch an den Sturzfluten in Slowenien beobachten kann.

Was bedeutet das für Österreich?
Ein Blick auf die Prognosen zeigt, dass wir uns an solche Extreme wohl gewöhnen müssen. Gleich mehrere Faktoren machen den Klimawandel auch in Österreich sehr präsent: Neben den zunehmend hohen Durchschnittstemperaturen, sorgen vor allem die globalen Luftströmungen für Unsicherheit.

So beeinflusst der Klimawandel etwa die Jetstream-Muster - eine kräftige, schnelle Strömung in der oberen Atmosphäre -, indem er ihn verlangsamt oder gar blockiert. Das Resultat: langanhaltende, teils sehr kräftige Regenfälle oder eben Hitzeperioden.

Es wird ungemütlich
Für Österreich bedeutet das in Zukunft intensivere Hitzewellen, verstärkte Dürren, Zunahme von Starkregen, steigendes Hochwasserrisiko, gefährliche Sturmereignisse, Gletscherschmelze und Bergstürze.

Durch die Veränderung der Vegetation geraten zudem unsere Ökosysteme unter Druck, invasive Arten bekommen einen Vorteil, die kürzeren Wintersaisonen und der Schneemangel beeinflussen den Tourismus und nicht zuletzt bringt die Hitzebelastung Gesundheitsprobleme vor allem für ältere und ganz junge Menschen mit sich.

Zug für Klimaschutz noch nicht abgefahren
Um die allerschlimmsten Szenarien noch abzuwenden, ist der Zug aber noch nicht abgefahren. Der wesentlichste Schlüssel, um auch in Österreich etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, liegt in der verstärkten Förderung erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen, einer nachhaltigeren Landwirtschaft und der Förderung umweltfreundlicher Mobilität. In all diesen Punkten ist nun vor allem die Politik gefordert.

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