Werbung und Co.

Italien will Influencer-Aktivitäten regulieren

Web
18.07.2023 15:05

Wegen der wachsenden Bedeutung und Verbreitung von Videos von Personen, die in der Alltagssprache als „Influencer“, aber auch als „Vlogger“, „Streamer“ oder „Creator“ bezeichnet werden, soll der Sektor in Italien künftig besser geregelt werden - vor allem im Umgang mit Werbung und Sponsoren. Mit der Regelung der Branche wurde die italienische Kommunikationsbehörde AGCOM beauftragt.

Transparenz und Erkennbarkeit von Werbung, Jugendschutz, Verbot von diskriminierenden Botschaften und Hassreden sind einige Regeln, die von der italienischen Kommunikationsbehörde derzeit geprüft werden. Ziel sei, klarzumachen, dass Influencer Verantwortung für die Videos tragen, die sie erstellen, produzieren und über soziale Netzwerke in der Öffentlichkeit verbreiten, teilte die Behörde mit.

Damit will sich Italien an mehreren europäischen Ländern ein Beispiel nehmen, die Regeln für Influencer einführen wollen, unter anderem im Hinblick auf eine größere Transparenz. Der erste Schritt wird laut der Behörde darin bestehen, die Parameter - Einnahmen, Zahl der Follower sowie zur Verfügung gestellten Inhalte - festzulegen, anhand derer Influencer identifiziert werden können.

Reich und schön
Viele Influencer machen mit ihrer Bekanntheit Geld, indem sie ihren Abonnenten Produkte wie Make-up, Kleider, Sportschuhe oder Videospiele vorstellen und sich dafür von den Firmen bezahlen lassen. Frankreich will Influencern in Online-Netzwerken Werbung für Schönheitschirurgie, Säckchen mit tabakfreiem Nikotin zum Lutschen und Geschäfte mit Sportwetten verbieten.

Zu den weltweit bekanntesten Mode-Bloggern und Influencern zählt die 35-jährige Italienerin Chiara Ferragni, die auch in den Verwaltungsrat der italienischen Modegruppe Tod‘s eingestiegen ist. Die ehemalige Jus-Studentin aus der lombardischen Provinzstadt Cremona ist innerhalb von nur zehn Jahren zu einer weltweiten Mode-Ikone geworden, der mehr als 21 Millionen Menschen auf Instagram folgen.

Die perfekt gestylte Blondine startete 2009 mit dem Modeblog „The Blonde Salad“ und hat seitdem mehrere eigene Modelinien entwickelt. Sie verkauft ihre Kollektionen in eigenen Flagship-Stores und arbeitet eng mit klangvollen Brands wie Benetton, Lancôme, Chanel, Cartier, Levi‘s und der Dessous-Marke Intimissimi zusammen.

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