„Wohnungen für Studierende ja, aber nicht bei uns“ - nach dem Fall Hötting in Innsbruck argumentieren nun auch Anwohner in der Innenstadt gegen ein geplantes Projekt. Zu groß seien die Sorgenfalten hinsichtlich Lärm und Partys. Auch um einen Innenhof, den die Anrainer lieber unverbaut wissen, machen sich Sorgen breit. Bürgermeister Georg Willi steht hinter dem Projekt.
Prachtvolle Mehrparteienhäuser stehen dicht an dicht in der Innsbrucker Kaiser Josef-Straße, Rosen im Garten, eigene Parkplätze vor dem Haus. Es ist zweifelsfrei einer der schöneren Orte in Innsbruck, eine ruhige Gegend, obwohl in der Innenstadt. Hier soll in einem Innenhof ein Studentenwohnheim mit 70 Plätzen entstehen. Doch ähnlich wie schon in Hötting versuchen sich auch hier die Anrainer zu wehren.
„Einer der letzten Innenhöfe“
„Es ist einer der letzten Innenhöfe“, sagt etwa einer von ihnen, als die „Tiroler Krone“ zum Lokalaugenschein mit ihm gemeinsam auf den Innenhof zwischen Kaiser Josef-Straße, Maximilian- und Bürgerstraße hinunterblickt. Genau genommen sind es mehrere Grünflächen, die aneinander liegen. Das betroffene Grundstück gehört dem Stift Admont. „Wieso müssen die Studenten in der Innenstadt wohnen?“, fragen sich die Anrainer. Jahrelang bemühte sich die Stadt um Studentenheime – liegt doch hier die große Hoffnung in billigeren Mieten, wenn erst einmal die Studenten aus dem freien Wohnungsmarkt draußen sind.
Mit Hilfe der IIG können wir so einen weiteren Mosaikstein für leistbares studentisches Wohnen setzen und den restlichen Wohnungsmarkt entlasten.
Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
Bäume und Parkplätze
Doch, wie auch der Fall in Hötting zeigt, in der Nähe haben möchte die Studierenden offenbar keiner. Die Sorge vor Lärm und Partys geht um, obwohl sich die Studierenden natürlich ebenso an die Hausordnung halten müssen. „Die benachbarten Innenhöfe werden dann dunkler“ lautet ein anderes Argument oder auch „die Parkplatzsituation ist jetzt schon schwierig“ und „der Baumbestand soll doch geschützt werden und dieser Baum“ – gezeigt wird auf einen Baum im Innenhof – „müsste dann weg.“
Projekt muss noch durch Gremien und Ausschüsse
Bürgermeister Georg Willi (Grüne) hat sich bereits klar positioniert: „Ich stehe hinter dem Projekt und Standort - dort wird auch nicht zum ersten Mal Raum für studentisches Wohnen geschaffen. Die Herz Jesu Missionare boten jahrzehntelang Plätze für Studierende an. Als Erstes wird der stillgelegte Bau aus den 60er Jahren aktiviert. Damit stehen mit dem Haupthaus rund 70 Studentenzimmer zur Verfügung. In einem Neubau werden zusätzlich rund 50 Zimmer dazukommen. Die Anliegen der Anrainer, die dem Projekt kritisch gegenüberstehen, werden von allen Beteiligten ernst genommen.“ Noch könne man zu dem Projekt keine genaue Auskunft geben, denn es müsse noch durch die Gremien - mehr als eine grobe Planung gibt es also derzeit noch nicht.
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