Er hat als Wunderkind gegolten, als Mann der Zukunft sowohl beim FC Chelsea als auch im Nationalteam von England und ist im Jahr 2010 sogar auf dem Zettel des damaligen „Blues“-Trainers Carlo Ancelotti gestanden - doch heute ist Jacob Mellis ein gebrochener Mensch, obdachlos und alkoholkrank! Mit gerade einmal 32 Jahren scheint der inzwischen nicht mehr als Fußballer Aktive ganz unten angekommen zu sein …
Wie Mellis gegenüber der „Daily Mail“ nun eingestand, sei er bereits ganz früh in seinem Leben auf die schiefe Bahn geraten, bereits als 19-Jähriger (!) sei er dem Alkohol verfallen gewesen. „Wenn ich nicht aufgestellt wurde oder frustriert war, ging ich einfach einen trinken!“ Und frustriert scheint Mellis als junger Kicker oft gewesen zu sein ...
So sei er auch zum Training immer wieder betrunken aufgetaucht - bei einer Gelegenheit sei das dem damaligen Co-Trainer Steve Holland allerdings aufgefallen - woraufhin er wieder in die Kabine zurückgeschickt wurde. Und auch dem damaligen „Blues“-Starverteidiger David Luiz habe er Sorgen bereitet. „Er sprach damals noch kaum Englisch. Daher gestikulierte er, als wir uns aufwärmten, nur in Richtung Nase, als ob er sagen wollte: ‘Hey, hast du getrunken?‘“ Dann habe er mit seinem Finger gewedelt, um zu signalisieren: ‘Hör auf damit!‘
„Ich hatte das Gefühl, dass ich spielen müsste!“
Er sei schlichtweg viel zu überheblich gewesen, viel zu arrogant. „Ich hatte das Gefühl, dass ich spielen müsste“, so Mellis, dem aber nun bewusst ist, dass er das Feuer, das in ihm brannte, nicht richtig kanalisiert habe. Kurios: Eine selbstgebastelte Rauchbombe, die er am Trainingsgelände zündete und die einen Feuerwehreinsatz zur Folge hatte, beendete seine Zeit bei Chelsea ...
Hatte er bis 2012 als Supertalent der „Blues“ gegolten, eine halbe Million Euro pro Jahr verdient und im Jahr 2010 sogar für Chelsea in der Champions League debütiert, so sieht sein Leben heute trister aus. „Ich verbringe jeden Tag damit, darüber nachzudenken, wohin ich eigentlich gehen soll“, so Mellis, der nach zahlreichen Stationen in unteren Ligen - etwa bei Blackpool, Bury, Mansfield, Southend oder Leatherhead - inzwischen nicht mehr kickt.
Entzug in der Sporting Chance Klinik geplant
Freunde und Familie würden ihm aber helfen, etwa indem sie ihm Hotels besorgen und bezahlen, „oder ich kann manchmal bei ihnen zu Hause wohnen“. Zur Last fallen wolle er aber niemandem - wohl auch deshalb will Mellis nun versuchen, sich vom Alkohol loszusagen. Auch mithilfe der englischen Spieler-Vereinigung PFA soll ein Entzug in der Sporting Chance Klinik der Startschuss für eine bessere Zukunft sein ...
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