GUTEN MORGEN

Überlegen oder arschknapp? | Vorbildlich verlieren

Überlegen oder „arschknapp“? Hochspannung haben Parteitage für gewöhnlich eher nicht zu bieten. Sondern vielmehr langatmige Reden, wenig essenzielle Wortmeldungen - und zum Schluss bekommt der programmierte Sieger ein gutes Ergebnis geliefert. Davon ist beim außerordentlichen Bundesparteitag der SPÖ in Linz heute so ganz und gar nicht zu rechnen. Auf diesem sollte ja ursprünglich der Gewinner der SPÖ-Mitgliederbefragung von den Parteitagsdelegierten bestätigt werden. Am ehesten, so meinte viele in der Partei, die bisherige Parteichefin Pamela Rendi-Wagner oder doch ihr Herausforderer Hans Peter Doskozil. Denn würde die eine oder der andere bei den Mitgliedern nicht auf Platz 1 landen, dann würde er/sie nicht antreten. Doch die Rechnung war ohne Andreas Babler gemacht worden: Der Held der Linken schaffte es auf Platz 2 und vermasselte das Spiel. Jetzt tritt er heute gegen Doskozil an. Wer gewinnt? Da reichen die Erwartungen von einem überlegenen 60:40-Sieg für Doskozil bis zu einem möglicherweise - wie man heutzutage sagen darf - „arschknappen“ Ergebnis. Vielleicht sogar mit Babler vorne? Wird es tatsächlich „arschknapp“, dann wird es der so gewählte neue Vorsitzende noch weniger leicht haben, als es ein Vorsitzender in diesem zerstrittenen Haufen grundsätzlich haben kann.

Vorbildlicher Verlierer. Der Neue, ob er nun Doskozil oder Babler heißt - er wird auf jeden Fall Chef einer fast hoffnungslos zerrissenen Partei. Deshalb wird man heute am Parteitag sowohl vor der Wahl wie vor allem danach sehr genau hinhören, welche Zeichen der Sieger setzt - und welche der Verlierer. Würde ein unterlegener Babler mit Gesinnungsgenossen eine neue linke Partei gründen? Würde sich ein unterlegener Doskozil schmollend ins Burgenland zurückziehen und gegen den neuen Parteichef wie zuvor gegen Rendi-Wagner ätzen? Der scheidenden Parteichefin, die, wie in der „Krone“ schon am Sonntag berichtet, dem Parteitag fernbleiben wird, streut Conny Bischofberger heute in ihrer Kolumne noch einmal Rosen. Von Rendi-Wagner könnte so mancher „Parteifreund“ noch etwas lernen, schreibt sie und schließt: „Sie war mutig, dieses Amt zu übernehmen, als keiner es wollte. Eine Kämpferin bis zuletzt. Leidenschaftlich konsequent. Und eine vorbildliche Verliererin.“ Ob wir heute in Linz und vor allem danach auch einen vorbildlichen Verlierer erleben werden?

Kommen Sie gut durch den Samstag!

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