Gefangene in St. Pölten tuscheln über Tod eines 44-Jährigen: Er soll falsche Medikamente bekommen haben. Warum die Häfnbrüder das glauben und was wahrscheinlich der wahre Grund für den frühen Tod des Wieners ist. Jedenfalls soll eine Obduktion nun absolute Gewissheit bringen.
Sein neuntes Mal hinter Gittern war endgültig das letzte Mal, dass ein Häftling aus Wien einsaß. Denn am 12. Mai wurde der 44-Jährige in seiner Zelle der Justizanstalt St. Pölten leblos aufgefunden. Sofortige Reanimationsmaßnahmen blieben erfolglos. Das Tuscheln der Häfnbrüder überwand mittlerweile auch die hohen Gefängnismauern: Der Betroffene soll, so erzählen es sich die Insassen, falsche Medikamente bekommen haben, die letztendlich zu seinem Tod geführt hätten.
Wilde Gerüchte um Tod von 44-jährigem Mann
Die Leitung der Justizanstalt bestätigt zwar den Tod des Häftlings, aber: Sowohl Anstaltsarzt als auch Notarzt würden Fremdeinwirkung ausschließen, heißt es. Warum der Mann so jung und trotzdem höchstwahrscheinlich auf natürlichem Wege verstarb, sei rasch erklärt: Seine jahrelange Drogensucht hatte den Häftling bereits schwer gezeichnet und entsprechende Schädigungen sowie Erkrankungen ausgelöst, heißt es. Zudem war er insulinpflichtiger Diabetiker. Seinen letzten Atemzug dürfte der Mann tragischerweise bald nach der Medikamentengabe gemacht haben. Im Anschluss sackte er in seiner Zelle zusammen. Dieser Umstand, das mit 44 Jahren relativ junge Todesalter und die Medikamente, die er benötigte, könnten auch Gründe dafür sein, warum die „Knasttrommeln“ in diesem Fall so laut gespielt wurden und sogar über die Mauern hinweg „zu hören waren“.
Staatsanwaltschaft will absolut sichergehen
Derzeit geht die Staatsanwaltschaft ebenfalls von einem natürlichen Tod aus. „Um absolut sicher zu sein, wurde eine Obduktion angeordnet“, erklärt Leopold Bien, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, auf „Krone“-Anfrage. Mit einem Ergebnis der Leichenbeschau wird frühestens in vier Wochen gerechnet.
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