Justiz ermittelt

Untreue-Verdacht: OeNB-Gelddruckerei feuert beide Chefs

Österreich
28.10.2011 18:44
Paukenschlag bei der Österreichischen Nationalbank: Beide Geschäftsführer der für den Gelddruck zuständigen Tochterfirma, der Oesterreichischen Banknoten-und Sicherheitsdruck GmbH (OeBS), wurden gefeuert. Es wird wegen Untreue ermittelt. Noch unklar ist bislang, ob die Entlassungen im Zusammenhang mit Schmiergeldzahlungen für Banknoten-Druckaufträge aus Syrien oder Unregelmäßigkeiten bei Provisionen stehen.

Am Dienstag ging die Sachverhaltsdarstellung der OeNB bei der Staatsanwaltschaft Wien ein. Und die Anzeige enthält einiges an Sprengstoff. So geht es um den Verdacht der Untreue und der Verschleierung von maßgeblichen Informationen vor dem Aufsichtsrat. Die Verdachtsmomente hätten sich laut OenB bei einer routinemäßigen internen Revision ergeben.

Gleichzeitig wurden die beiden Geschäftsführer der 100-Prozent-Tochterfirma sowie ein Abteilungsleiter gefeuert. Der 48-jährige Diplom-Ing. M. und sein 67-jähriger Kollege W. hatten das Unternehmen seit 2004 geführt. M. saß zudem im Vorstand der Münze Österreich. 

Hintergrund der Vorwürfe könnten Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Vertriebsprovisionen oder auch eine im Sommer gestoppte Geldlieferung für Syriens Despoten Baschar al-Assad gewesen sein.

OeNB-Direktoren mit interimistischer Führung betraut
Mit der interimistischen Führung der OeBS wurden die beiden OeNB-Direktoren Stefan Augustin und Gerhard Hohäuser beauftragt, war von der OeNB zu erfahren. Für die Personalentscheidung bei der Münze Österreich bedarf es formal jedoch der Entscheidung ihres Aufsichtsrates, mit der in den nächsten Tagen zu rechnen sei.

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