Aufklärung nötig

Keine Angst, Schuppenflechte ist nicht ansteckend!

Gesund Aktuell
14.05.2023 06:00

Psoriasis, auch als Schuppenflechte bekannt, bedeutet für Betroffene meist eine andauernde Belastung und sorgt im Umfeld für Ausgrenzung. Viele Menschen befürchten - völlig zu Unrecht - , dass die Hautkrankheit ansteckend sei. Es gibt aber eine gute Nachricht für die Patienten: Heilung ist in Sicht. 

Psoriasis vulgaris stellt die häufigste Form der Schuppenflechte dar. Sie ist gekennzeichnet durch verdickte Hautareale, die entzündlich gerötet und von silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Am meisten finden sich diese an den Außenseiten von Ellenbogen und Knien. Auch die Kopfhaut, Ohren und der untere Rücken werden oft in Mitleidenschaft gezogen. Es können zudem Juckreiz und starkes Brennen auftreten.

Bei etwa 40 Prozent der an Schuppenflechte Erkrankten sind weiters Finger- und Fußnägel betroffen, was sich in Flecken, Grübchen und Verfärbungen bemerkbar macht. Jeder Dritte hat auch Psoriasis-Arthritis mit Gelenksschmerzen und -schwellungen. Für manche ist die Erkrankung nur lästig. Andere fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt und ausgegrenzt. Leidet die Psyche, kann das zu Depressionen und Angststörungen führen.

Für Diagnose und Therapie ist der Hautarzt zuständig
Die Diagnose Psoriasis stellt der Hautarzt anhand der typischen Veränderungen. Bei der Untersuchung wird auch der Schweregrad eingeschätzt. Er hängt u. a. von der Größe der betroffenen Hautoberfläche ab.

Therapeutisch steht eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung. „Wichtig ist die richtige Basistherapie mit Pflegeprodukten wie rückfettenden Salben. Denn bei trockener Haut kommt es nämlich eher zu einem Schub. Die sogenannten topischen (lokalen) Behandlungen beinhalten neben der Basistherapie Kortison-Salben, Vitamin-D-Präparate sowie ,Calcineurin-Hemmer‘ (Wirkstoffe, welche die Entzündungen und den Juckreiz lindern)“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Paul-Gunther Sator, MSc, Dermatologische Abteilung, Klinik Hietzing, Wien, im Fachblatt „Ärzte Krone“.

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Wenn die Erkrankung früh behandelt wird, sprechen die Betroffenen besser darauf an und gelten länger als beschwerdefrei.

(Bild: feel image - FotografieFotos: Felicitas Matern)

Univ.-Prof. Dr. Paul-Gunther Sator, MSc, Dermatologische Abteilung, Klinik Hietzing

„Reicht die lokale Behandlung nicht aus und ist es noch zu früh für eine systemische Therapie, empfehlen wir auch Phototherapie. Bedarf es einer Systemtherapie, kommen sehr wirksame und bewährte Medikamente zum Einsatz, allen voran Biologika. Diese wirken gegen Symptome und können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Die Zukunft sind aber Januskinase-(JAK-)Inhibitoren, die erste Substanz dieser Klasse wurde gerade für Psoriasis zugelassen.“

In der Haut befinden sich Gedächtniszellen
„Studien haben gezeigt, dass in der Haut von Patienten Gedächtniszellen existieren, die ,tissue-resident memory T cells‘. Wenn die Erkrankung früh behandelt wird, sprechen die Betroffenen besser darauf an und gelten länger als beschwerdefrei. Findet hingegen keine Therapie statt, sind mehr Gedächtniszellen vorhanden und es dauert länger bis zu einem Therapieerfolg“, erklärt der Facharzt.

Der ganze Körper kann betroffen sein
Da die Psoriasis eine systemische Erkrankung darstellt, also den ganzen Körper trifft, können zudem andere Organe in Mitleidenschaft gezogen sein. „Am häufigsten ist die Psoriasisarthritis (entzündliche Gelenkserkrankung), aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhte Blutfette und Übergewicht treten auf - und gehören ebenso behandelt“, ergänzt Prof. Sator.

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