In Wien erkochte Reinhard Gerer als Erster vier Hauben. Die Auszeichnung eines Ehrengrabes wird ihm aber nicht zuteil.
Ob Beethoven oder Schubert, ob Falco oder Udo Jürgens: Auf dem Wiener Zentralfriedhof wurden schon viele große Persönlichkeiten in ein Ehrengrab gebettet. Die Familie des verstorbenen Starkochs Reinhard Gerer hätte sich über diese nachträgliche Wertschätzung sehr gefreut, aber alles, was sich ergab, war ein skurriler Streit.
Da die Kochlegende zeitlebens „nur“ mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik ausgezeichnet wurde und nicht mit einem Ehrenzeichen der Stadt Wien, sei diese hohe Auszeichnung nicht möglich, ließ man die Angehörigen bei der Stadt Wien wissen und verwies auf den Bund.
„Wertschätzung findet im Leben statt“
Auf „Krone“-Anfrage bestätigte das zuständige Büro für Kultur und Wissenschaft, dass ein Ehrengrab für Gerer „nicht vorgesehen“ sei. „Wertschätzung findet im Leben statt“, findet Gerers Schüler Toni Mörwald, „nach dem Tod darüber zu diskutieren, halte ich für entbehrlich.“
Am Donnerstag um 13 Uhr wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof übrigens Georg Oswald von den Bambis verabschiedet. Der Sänger Mandy wurde, anders als Gerer, bei dem die ehemaligen Wiener Bürgermeister viele Jahre Stammgäste waren, sehr wohl in einem Ehrengrab beigesetzt.
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