27.03.2023 07:00 |

Nach Vorstoß in NÖ

Deutsch in Schulpausen? Grazer ÖVP-Chef ist dafür

Die Debatte um Deutsch als Pausen-Sprache flammt durch den schwarz-blauen Vorstoß in Niederösterreich wieder auf und erreicht auch die Steiermark. Der Grazer ÖVP-Chef Kurt Hohensinner spricht sich dafür aus. 

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Was im Unterricht selbstverständlich ist, will die neue schwarz-blaue Regierung in Niederösterreich auch in der Pause durchsetzen: Am Schulhof soll ausschließlich Deutsch gesprochen werden. Neu ist diese Idee freilich nicht, doch im Windschatten Niederösterreichs bringt der Grazer ÖVP-Chef Kurt Hohensinner das Thema nun auch in der Steiermark wieder aufs Tapet.

„Zur derzeitigen Diskussion Deutsch als Schulsprache, insbesondere in der Pause, sage ich klar ja!“, schrieb der Bildungsstadtrat auf Facebook. Gegenüber der „Krone“ stellt er aber auch klar: „Eine entsprechende Pflicht können wir als Stadt Graz ohnehin nicht einführen, und es soll natürlich auch keine ,Sprachpolizei’ geben.“

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Zur derzeitigen Diskussion Deutsch als Schulsprache, insbesondere in der Pause, sage ich klar ja!

Kurt Hohensinner, Grazer ÖVP-Chef, bezog auf Facebook Stellung

Schulen sollen selbst aktiv werden
Gesetzlich könnte eine Deutschpflicht nur vom Bildungsminister erlassen werden - was aber zumindest zum aktuellen Zeitpunkt unrealistisch ist. Sehr wohl aber könnten Schulen autonom Deutsch als Pausensprache forcieren, so Hohensinner. Als Beispiel nennt er ein Grazer Gymnasium, das in einer Verhaltensvereinbarung schon jetzt festgehalten hat: „Viele von uns sind mehrsprachig. Damit wir einander nicht ausgrenzen, sprechen wir Deutsch miteinander.“

Dass es an Schulen zu Gruppenbildung nach jeweiligen Muttersprachen kommt, sei Faktum, so der ÖVP-Chef. „Deswegen will ich das Thema ideologiebefreit behandeln. Wir haben nun einmal viele Kinder nicht-deutscher Muttersprache, und es braucht dazu viele Maßnahmen.“

„Deutschpflicht würde Menschen ausschließen“
Scharfe Kritik kommt von den Grazer Neos: Als „blanken Populismus“ und „Bevormundung“ bezeichnet Neos-Chef Philipp Pointner Hohensinners Aussagen. Wenig damit anfangen kann auch AHS-Landesschulsprecherin Michelle Isop: „Wir sprechen uns - auch in der Bundesschülervertretung - klar gegen Deutsch als verpflichtende Pausensprache aus. Damit würde man Menschen automatisch ausschließen.“

Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP) wollte sich auf „Krone“-Anfrage zu diesem Thema nicht äußern. 

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