Ski-Exot

Vierfach-Opa aus Haiti greift bei der Ski-WM an

Exoten im Starthaus: In der zweiten WM-Woche von Courchevel/Meribel betreten illustre Gestalten aus aller Welt die Ski-Bühne.

Ernst nimmt er die Sache nicht. Nein. Ganz und gar nicht. Ist vielleicht auch schon etwas zu alt für Leistungssport. Wobei Hubertus von Hohenlohe Wert darauf legt, zu sagen, dass er 64 Jahre JUNG ist. Und Méribel ist die 21. WM-Teilnahme des Jetset-Prinzen. Was wohl nichts an der Tatsache ändert, dass es immer schwieriger wird, sich überhaupt fürs Haupt-Rennen zu qualifizieren. In Vail und St. Moritz hat’s der Skiprinz noch hauchdünn geschafft. Die besten 50 der Qualifikation dürfen starten. Im Slalom hat der Tausendsassa die besten Karten. „Ich nehme es nicht ernst, aber ich versuche, mich zu verbessern.“

Shiffrin-Trainer
Sein Vorarlberger Trainer Kilian Albrecht, der ja auch im Team von Mikaela Shiffrin arbeitet, lässt sich in Hohenlohes Umgebung selten blicken. „Ich glaube, es ist ihm peinlich. Wegen des coolen mexikanischen Gewands“, scherzt der in Mexiko geborene Künstler. Der die Vorbereitung locker nimmt. „Auch wenn ich grad über eine Stunde Ski gefahren bin, übertreiben wollen wir es auch nicht. Eine gute Party lass ich deswegen sicher nicht aus.“ Es gibt aber sogar legendäre Ski-Exoten, die selbst dem Prinzen noch etwas voraus haben. „Bitte sag es keinem, aber ich bin mittlerweile vierfacher Opa“, flüsterte Haitis Evergreen Jean-Pierre Roy der „Krone“ bei einem Après-Ski-Getränk in Brides-les-Bains augenzwinkernd zu. Der 59-Jährige ist damit der einzige Opa im WM-Teilnehmerfeld.

Neben Roy stellt Haiti weitere drei Starter in den Quali-Rennen für Riesentorlauf und Slalom in den kommenden Tagen. Unter ihnen befindet sich auch Richardson Viano. Der 20-Jährige sah TV-Bilder vom Ski fahrenden Opa Roy im haitianischen Fernsehen. „Da war für mich klar: Das will ich auch machen!“