Liste Fritz und FPÖ fordern Eigentümervertreter auf, bei den Energiepreisen auf die Interessen der Bevölkerung zu schauen. Klubobmann Markus Sint plädiert darauf, Kosten nicht direkt an die Kunden weiterzugeben.
Kostenexplosion bei Strom und Gas in Tirol! Das titelte die „Krone“ am Samstag. Die Tiwag verdreifacht im Juni ihre Preise, die Tochter Tigas verdoppelt. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen immer öfter jeden Euro umdrehen müssen, kommt das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Es ist eine Hiobsbotschaft, die viele Tirolerinnen und Tiroler am viel zitierten „Nervus Vagus“ trifft. Und noch mehr nicht verstehen. Zumal – so sagt man uns ja ständig – die Tiwag uns Tiroler Steuerzahlern gehört.
Einen Aufschrei gibt es nun von der Liste Fritz und der FPÖ. „Für einen Durchschnittshaushalt bedeutet das eine jährliche Mehrbelastung von 300 Euro“, hat Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz, ausgerechnet. Bei den ohnehin höchsten Kosten fürs Wohnen und Leben, bei den niedrigsten Einkommen in Tirol und bei der massiven Teuerung sei das für viele Tiroler viel Geld und gehe an die Substanz.
Die Tiwag ist eben auch ein Landesunternehmen und als solches hat sie auch eine soziale Verpflichtung.
Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint
Kosten nicht an Kunden weitergeben
Er spielt den Ball nun an LH Anton Mattle in seiner Funktion als Eigentümervertreter weiter: „Als solcher hat er die Interessen der Tirolerinnen und Tiroler zu vertreten“, sagt Sint zur „Krone“. Die Tiwag stehe als größtes Landesunternehmen finanziell gut da. „Gerade in Krisenzeiten, wenn es vielen Tirolern nicht so gut geht, sollen sie spüren, dass das Landesunternehmen auch für sie da ist und anders agiert als private Unternehmen“, fordert Sint. Natürlich ist ihm bewusst, dass die Tiwag eine Aktiengesellschaft ist, aber „sie ist eben auch ein Landesunternehmen und als solches hat sie auch eine soziale Verpflichtung“. Sie müsse nicht wie andere Unternehmen am freien Markt wirtschaften und soll und muss daher auch nicht „jede Kostensteigerungen einfach eins zu eins an die Kunden“ weitergeben.
Ähnliche Argumentation bei FPÖ
Das Argument der Tiwag-Bosse, dass die Preissteigerung eh nur halb so wild sei, weil es ja die Strompreisbremse des Bundes gibt, lässt Markus Sint nicht gelten: „Der Bund hat die Strompreisbremse zur Entlastung der Bürger erfunden – und nicht dafür, dass die Tiwag im Windschatten der Bremse ihren Strompreis um mehr als das Dreifache anheben kann. Außerdem wird es über die subventionierten 2900 Kilowattstunden hinaus für alle Tiroler Tiwag-Kunden teurer. Der Landeshauptmann muss die angekündigte Strompreiserhöhung stoppen“, fordert Sint. Ähnlich auch FP-Obmann Markus Abwerzger: „Mit der Erhöhung befeuern die zwei Tiroler Landesunternehmen einen existenzgefährdenden Teufelskreis!“
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