Krone-Lokalaugenschein

Skifliegen sorgt im Ennstal für gute Werbung

Steiermark
29.01.2023 13:00

Nach zwei Jahren spült das Skiflug-Event am Kulm wieder viele Gäste nach Bad Mitterndorf und Tauplitz. Die guten, alten Zeiten vermissen viele hier aber trotzdem. Die „Krone“ hat sich im Ort umgehört.

Gut 2000 Frankfurter-Paare, 200 Kilogramm Käsekrainer noch einmal so viel Leberkäse liefert Erich Diechtl für das Skifliegen an. „Der Kulm füllt uns das Jännerloch. Ich merke schon, dass mehr Leute bei uns im Geschäft einkaufen.“ Schon im Kindergarten war der 23-jährige Fleischermeister aus Bad Mitterndorf bei der Sportveranstaltung mit dabei. Aber so wie früher, klagt er, ist es heute nicht mehr. „Mein Papa hat früher 35.000 Paar Frankfurter geliefert.“

40.000 Zuschauer kamen früher jedes Jahr zum Kulm. Heute sind es weitaus weniger. In Kombination mit der Pandemie, dem Krieg und der Inflation hinterlässt das tiefe Spuren in dem Tourismus-Ort im Salzkammergut. „Viele Lokale sperren leider zu“, sagt Diechtl, der den Familienbetrieb in der dritten Generation führt.

„Immer weniger junge Menschen übernehmen Unternehmen oder machen sich selbstständig.“ Den Personalmangel merke er selbst auch. „Einen Lehrling suchen wir immer, im Verkauf und Küche würden wir auch jemanden einstellen.“

Diechtls Wunsch für die Zukunft? „Neue, nachhaltige Projekte und junge Unternehmen im Ort.“

Alle Zimmer sind voll
Szenenwechsel zum Schönis-Landhotel. Ilse Schönberger checkt hinter der Rezeption Gäste ein. Jedes Zimmer ist ausgebucht. Ihr Mann Richard erzählt. „Beim Skifliegen ist der ganze Tross bei uns. Sonst haben wir eigentlich nur Urlaubsgäste.“

Die zwei Jahre Corona-Pause waren „nicht lustig“, sagt Richard Schönberger. „Ich bin froh, dass es jetzt wieder einigermaßen normal weitergeht. Trotzdem würde ich mir mehr Publikum beim Skifliegen wünschen.“ Früher habe er das VIP-Buffet für 5000 Zuschauer organisiert. „Jetzt gibt es leider kaum mehr Rahmenveranstaltungen, alles läuft sehr minimalistisch ab“, klagt der Hotelier.

Kulm gehört hierher
„Aufbruchstimmung“ habe es früher gegeben, sagt sein Kollege Heinz Seebacher vom Seebacherhof in Tauplitz. Die 70 Betten sind zwar ausgebucht und den Kulm „könnte man sich in der Region auf keinen Fall wegdenken“, sagt der erfahrene Touristiker, aber: „Schladming und Kitzbühel sind mittlerweile medial viel präsenter.“

Vor allem die Skifahrer sind es, an denen Seebacher sein Geld verdient. Auch er würde sich wieder mehr Rahmenveranstaltungen wünschen.

Klicken Sie sich durch die Geschichte des Kulm:

Bilder gehen um die Welt
Bei einer Sache sind sich aber alle drei, die Hoteliers wie der Fleischer, einig: Das Skifliegen ist eine Top-Werbung für die Region. „Diese Bilder gehen um die ganze Welt“, sagt Schönberger. Der schneebedeckte Grimming, die begeisterten Fans. So wie früher. 

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