Zweithöchste Warnstufe

Viel Neuschnee sorgt für große Lawinengefahr

Steiermark
23.01.2023 06:00

In den Bergen im Süden der Steiermark wurde die zweithöchste Gefahrenstufe 4 ausgerufen. Experten mahnen Tourengeher zu Vorsicht.

Ein tragisches Lawinenunglück auf der Turracher Höhe forderte am Samstag, wie berichtet, ein Todesopfer. Eine sechsköpfige Gruppe aus Snowboardern und Skifahrern war im freien Gelände unterwegs, als einer der jungen Männer plötzlich eine Lawine auslöste. Ein 22-Jähriger aus dem Kärntner Bezirk Feldkirchen konnte erst nach 20 Minuten vom Liftpersonal aus den Schneemassen befreit werden. Er verstarb trotz mehrmaliger Reanimationsversuche im Spital.

„Von Montag auf Dienstag wird die Lawinensituation in den südlichen Gebirgsgruppen, also auf der Turrach, der Koralm sowie den Gurk- und Seetaleralpen, auf Gefahrenstufe 4 ansteigen“, warnt Arnold Studeregger vom Lawinenwarndienst Steiermark. Der Grund: Die Meteorologen erwarten hier über einen Meter Neuschnee! Zusätzlich wird starker Wind aus dem Osten wehen, der, so Experten, ja der „Baumeister der Lawinen“ ist. „Viel Schnee mit viel Wind ergibt also die zweithöchste Lawinenwarnstufe“, resümiert Studeregger. Der Schwerpunkt der Niederschläge ist für den Bereich der Koralm vorhergesagt und wird bis zur Packalpe reichen.

Wie sieht es in der Obersteiermark aus? In den höheren Lagen der Dachstein-Region und im Ausseerland hat es bereits am Wochenende stark geschneit. Deshalb wird hier, wie auch in den übrigen Teilen der Steiermark, die Lawinenwarnstufe ebenfalls erhöht, und zwar auf 3 (erhebliche Gefahr).

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Tourengeher sollten die Standardausrüstung mit Schaufel, Lawinensonde und Verschüttetengerät mitnehmen!Standardausrüstung

Lawinenexperte Arnold Studeregger

„Lawinenkommission hat vor der Gefahr gewarnt“
War das Unglück auf der Turrach vorhersehbar? „Die Schneedecke dort war ungünstig aufgebaut, weshalb die Lawinenkommission auch vor der Gefahr im Grenzgebiet gewarnt hat“, sagt Studeregger. Der Appell des Lawinenexperten an Tourengeher und Skifahrer, die abseits der Piste durch den Schnee pflügen: „Die Standardausrüstung mit Schaufel, Lawinensonde und Verschüttetengerät mitnehmen!“

„Wichtig ist ein defensives Verhalten im Gelände. Sind sich Bergsportler unsicher, sollten sie besser zu Hause bleiben oder einen erfahrenen Bergführer buchen“, rät auch Enrico Radaelli, Sprecher der steirischen Bergrettung.

In der neuen Woche kommen also größere Schnee- und Regenmengen auf uns zu, besonders Autofahrer auf der Pack sollten sich rüsten. Dienstagabend dürfte das Tief schwächer werden, am Mittwoch ist eine Niederschlagspause in Sicht.

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