Slalom in Adelboden

Norwegischer Doppelsieg! ÖSV-Herren gehen leer aus

Wintersport
08.01.2023 14:19

Großer Jubel bei den Norwegern: Lucas Braathen gewann am Sonntag den Slalom in Adelboden vor seinem Landsmann Atle Lie McGrath. Die ÖSV-Herren gingen leer aus: Bester Österreicher wurde Marco Schwarz auf Rang sechs, direkt dahinter landete Manuel Feller.

„Das grüne Licht, und dann ist die erste Person, die ich sehe, mein Freund Atle. Unglaublich! Das ist der Tag, von dem wir geträumt haben“, erzählte ein überglücklicher Braathen im gemeinsamen ORF-Interview, das er Arm in Arm mit McGrath gab. Der bekräftigte: „Als Lucas und ich zwölf Jahre alt waren, hatten wir den Traum: Erster und Zweiter zusammen im gleichen Weltcup-Rennen zu machen. Und heute, jetzt, ist das hier! Es ist Wahnsinn!“ Beide hatten sich zudem vor zwei Jahren ausgerechnet in Adelboden schwere Knieverletzungen zugezogen, die sie für längere Zeit zurückwarfen. „Heute die Revanche, alles ist gut“, sagte McGrath.


Für die Österreicher lief es im Berner Oberland insgesamt durchwachsen. Johannes Strolz schied schon zum vierten Mal in diesem Winter in Folge aus. Der Kombi-Olympiasieger rutschte im Finale nach Halbzeit-Position 12 beim vierten Tor über den Innenski weg. Fabio Gstrein fädelte im Schlussdurchgang ein. Adrian Pertl (+1,95) verbesserte sich mit einem soliden zweiten Lauf auf Rang zwölf. Der weiter um seine Form kämpfende Michael Matt (+2,78) kam nicht über Platz 23 hinaus, Dominik Raschner (+2,81) klassierte sich direkt hinter seinem Tiroler Landsmann.

„Einfach zu wenig“
„Es ist wieder ein sechster Platz“, meinte Schwarz, der 1,13 Sek. hinter Braathen lag. „Es fehlt die letzte Entschlossenheit, dass man da ums Podest mitfahren kann. Es war gutes Skifahren, es war okay. Aber natürlich will ich ganz vorne mitfahren. Natürlich ist Rennfahren immer wieder etwas anderes, da muss man noch einmal mehr ans Limit gehen“, ergänzte der Kärntner, für den es am Montag gleich weiter zu den Speedrennen nach Wengen geht. Für Feller (+1,19) war es im zweiten Durchgang „einfach zu wenig. Ich glaube, die Statistik zeigt, wie gerne wir hierher kommen. Ich glaube, das Skifahren war trotzdem okay, aber es war zu wenig Risiko.“

Für die ÖSV-Männer war es der erste Adelboden-Slalom seit 2002 (Rainer Schönfelder als Bester Sechster) ohne Podestplatz. Seit 2018 hatte nur einmal (Daniel Yule im Jänner 2020) kein Österreicher auf dem Chuenisbärgli gewonnen. Nach Marcel Hirscher (2018 und 2019) reihten sich auf der Liste der Sieger Schwarz (2021) und im Vorjahr Strolz ein.

HIER der Endstand:

Für den Vorarlberger steigt auch in Hinblick auf die WM-Nominierungen nun der Druck, ein gutes Resultat anzuschreiben. Im Training ist er den ÖSV-Betreuern zufolge konstant bei den Schnellsten dabei. „Es ist sicher eine Kopfsache, weil im Training habe ich eigentlich eine gute Stabilität“, rätselte Strolz. „Was ich weiß, ist, dass die warmen Temperaturen nicht unbedingt meine Stärke sind. Aber dass dann solche Ergebnisse herausschauen und vor allem die Art und Weise, wie es zustande kommt, ärgert mich unheimlich. Da muss ich mich selber an der Nase nehmen.“

Pertl zeigte sich nicht unzufrieden. Für ihn war es nach Platz neun in Madonna di Campiglio das zweite passable Ergebnis in dieser Saison. „Der erste Lauf war vielleicht zu verhalten, der zweite war solide. Die Platzierung ist auch okay“, analysierte der Kärntner. „Ich muss einfach schauen, dass ich zwei Läufe voll attackiere, dann wäre schon noch mehr möglich.“

Schwerer Fehler von Kristoffersen 
Keine Rolle in der Entscheidung spielte dieses Mal Henrik Kristoffersen. Der als Führender der Disziplin-Wertung angereiste Norweger, Gewinner des Nachtslaloms in Garmisch-Partenkirchen, handelte sich bei einem Fehler über vier Sekunden Rückstand ein und verpasste die Final-Qualifikation. Die Führung im Slalom-Weltcup übernahm Braathen, Zweiter ist Feller. Olympiasieger Clement Noel aus Frankreich schied zum dritten Mal in diesem Winter aus.

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